Raucherentwöhnungsmittel Wirkungsweise

Im Gehirn gibt es spezielle Bindungsstellen (α4-β2-Rezeptoren), an denen das Genussgift Nikotin andockt. Die Verbindung von Nikotin mit dem Rezeptor löst in einem bestimmten Gehirnteil, dem so genannten Limbischen System, eine Erregung aus. Erregungen des Limbischen Systems gehen mit der Ausschüttung des Nervenbotenstoffes Dopamin einher und bewirken angenehme Gefühle. Allerdings birgt dieser Mechanismus eine Suchtgefahr: Körper und Geist gewöhnen sich an das künstlich erzeugte Wohlgefühl und es werden immer höhere Dosen von Nikotin zur Anregung des Limbischen Systems benötigt. Führt man wenig oder gar kein Nikotin mehr zu, löst dieser Mangel Nervosität, Zittern, Gereiztheit und ein unerträgliches Nikotinverlangen aus.

Will man sich aus der Nikotin-Abhängigkeit lösen, kann die Entwöhnung durch spezielle Medikamente unterstützt werden.

Eines der Raucherentwöhnungsmittel ist zum Beispiel Nikotin selbst. Ohne den schädlichen und krebserregenden Zigarettenrauch führt man dabei dem Körper Nikotin in kontrollierter Dosierung zu. Über eine gewisse Zeit wird damit die Nikotinkonzentration im Blut stabilisiert. Das mildert die körperlichen Entzugssymptome. Da Nikotin für kleine Kinder schon in geringen Mengen sehr gefährlich sein kann, dürfen diese Arzneimittel nicht in Kinderhände gelangen. Aus Sicherheitsgründen gilt diese Vorsichtsmaßnahme auch für gebrauchte Wirkstoffpflaster.

Neben dem Nikotin gibt es noch zwei weitere Wirkstoffe, die zur Raucherentwöhnung eingesetzt werden: Bupropion und Vareniclin. Bupropion hemmt die Wiederaufnahme bestimmter Botenstoffe in die Nervenzellen. Wie genau der Wirkstoff die Raucherentwöhnung unterstützt, ist nicht bekannt.

Vareniclin bindet sich an dieselben Strukturen im Gehirn wie Nikotin (Nikotin-Rezeptoren). Ohne selbst eine ausgesprochene Nikotin-ähnliche Wirkung zu haben, verdrängt der Wirkstoff das Nikotin von seinem Rezeptor, da die Vareniclin-Bindung stärker ist als die Nikotin-Bindung. Damit wird die Nikotin-Wirkung aufgehoben.