Ramipril Gegenanzeigen

Ramipril darf nicht gegeben werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Ramipril oder einem anderen ACE-Hemmer
  • allergisch bedingter Schwellung von Haut und Schleimhaut (Quincke-Ödem) in der Krankenvorgeschichte des Patienten
  • beidseitiger Nierenarterienverengung sowie Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere, Zustand nach einer Nierentransplantation und schweren Nierenfunktionsstörungen
  • Verengungen von Herzklappen (Aorten- oder Mitralklappe) oder bei der Herzmuskelerkrankung hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
  • primärem Hyperaldosteronismus (Störung der Hormonausschüttung der Niere), weil Ramipril dann wirkungslos ist
  • Patienten, die eine Dialyse bekommen, bei der Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high-flux-Membranen verwendet werden
  • einer Blutfettwäsche (LDL-Apherese)
  • Behandlungen von Allergikern mittels Desensibilisierung.
Spezielle weitere Anwendungseinschränkungen gelten für Patienten mit Herzmuskelschwäche nach Herzinfarkt:Eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung und Überwachung des Patienten ist wichtig bei
  • der Nachbehandlung des Herzinfarkts, wenn der obere Blutdruck-Wert zwischen 90 und 120 mm Hg liegt
  • Nierenfunktionsstörungen mit einer Kreatinin-Clearance unter 50 Milliliter pro Minute
  • eingeschränkter Leberfunktion, weil die Fähigkeit, aus Ramipril das blutdrucksenkende Ramiprilat zu bilden, beeinträchtigt und die Wirkung damit vermindert sein kann
  • Dialyse-Patienten, weil es bei diesen nur wenige Erfahrungen aus Studien über die Behandlung mit Ramipril gibt
  • Patienten mit schwarzer Hautfarbe wegen verminderter Wirksamkeit von Ramipril
  • größeren Operation oder einer Narkose mit Narkosemitteln, die einen Blutdruckabfall bewirken, weil Ramipril diesen verstärkt
  • Nierenfunktionsstörung, Diabetes mellitus oder Verwendung kaliumsparender Entwässerungsmittel, von Kalium-Präparaten oder kaliumhaltigen Salzersatzpräparaten sowie Wirkstoffen wie dem Blutverdünner Heparin, die zu Erhöhungen der Blut-Kaliumwerte führen, weil Ramipril einen Kalium-Überschuss im Blut und damit Herzrhythmusstörungen begünstigt
  • Diabetes mellitus, weil Ramipril die Blutzuckerwerte beeinflusst
  • Krankheit der Gefäß-Bindegewebe (vaskulärer Kollagenkrankheit), bei Therapie mit Wirkstoffen, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva), bei Behandlung mit dem Gichtmittel Allopurinol oder Procainamid (gegen Herzrhythmusstörungen) oder bei einer Kombination dieser Faktoren insbesondere bei gleichzeitiger Nierenfunktionsstörung. Hier kann es zu schweren Infektionen kommen.
Hinweis:
Ein Blutdruckabfall kommt meist nur bei Patienten vor, die nach einem Herzinfarkt oder bei Herzmuskelschwäche mit Ramipril behandelt werden. Bei der Hochdruckbehandlung sind solche Fälle sehr selten.

Bei Nierenkranken muss während der Ramipril-Behandlung die Blut-Konzentration von Kalium und Kreatinin überwacht werden.

Ramipril bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme von Ramipril nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Eine Behandlung mit Ramipril sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sollten alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere gewählt werden; es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit Ramipril wird vom Arzt für zwingend erforderlich gehalten.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Ramipril unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Ramipril die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Ramipril sind zu wenig Fruchtwasser bei der Mutter oder eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Daher sollten im Falle einer Ramipril-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel Ultraschall-Untersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels des Ungeborenen erfolgen.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten Ramipril gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Ramipril und Kinder

Ramipril sollte nicht bei Kindern angewendet werden. In dieser Altersgruppe liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen mit dem Wirkstoff vor.