Propranolol Wirkung

Propranolol ist ein so genannter nicht-selektiver, fettlöslicher Betablocker, der sowohl an Beta-1- als auch an Beta-2-Rezeptoren (also nicht ausschließlich am Herzen) wirkt. Propranolol bindet bevorzugt an speziellen Bindungsstellen (Rezeptoren) der sympathischen Fasern des vegetativen Nervensystems. Der Wirkstoff verdrängt hier die körpereigenen Botenstoffe vom Rezeptor, die eine aktivierende Funktion ausüben wollen. Damit wird diese Aktivierung unterdrückt.

An Beta-1-Rezeptoren des Herzens senkt Propranolol so die Anzahl der Herzschläge (Frequenz) und verringert die Herzmuskelspannung. Zusätzlich wird die Weiterleitung elektrischer Impulse am Reizleitungssystem des Herzens verlangsamt. Damit wird das Herz bei zu hoher Stressaktivität "beruhigt" und folglich entlastet.

An Beta-1-Rezeptoren in den Nieren dämpft Propranolol die Freisetzung des blutdrucksteigernden Hormons Renin. So wird der Blutdruck gesenkt.

An Blutgefäßen, die sowohl über Beta-1-Rezeptoren als auch über Beta-2-Rezeptoren verfügen, bewirkt Propranolol eine Verengung des Gefäßdurchmessers. Dadurch werden die Gefäße, die bei einer Migräne zu stark erweitert sind, wieder auf ein normales Maß verengt.

Auf welche Weise Propranolol bei Angststörungen und Zittern ohne organische Ursache wirkt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Propranolol wird zwar relativ schnell und nahezu vollständig aus dem Darm aufgenommen. Bevor es aber über den Blutkreislauf im Körper verteilt wird und das Herz erreicht, werden ungefähr zwei Drittel der Wirkstoffmenge in der Leber abgebaut (so genannter "First-pass-Effekt"). Die Ausscheidung erfolgt nach Verstoffwechselung in der Leber weitgehend über die Nieren. Bei einer Leberfunktionsstörung oder Nierenfunktionsstörung muss daher mit einer verlängerten Wirkung gerechnet und gegebenenfalls die Dosierung angepasst werden.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Propranolol gehört: Betablocker