Propafenon Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewandt werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Propafenon, Blockierungen im Herzerregungsleitungssystem (intraventrikuläre Erregungsleitungsstörungen) sowie dauerhafter, ausgeprägter Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz).

Bei schweren Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades) und innerhalb der ersten drei Monate nach Auftreten eines Herzinfarkts (Myokardinfarkt) oder bei eingeschränkter Herzleistung (wenn das linksventrikuläre Auswurfvolumen geringer als 35 Prozent ist), außer bei Patienten mit lebensbedrohenden ventrikulären Herzrhythmusstörungen darf Propafenon nicht verordnet werden.

Auch darf Propafenon von Patienten mit stark verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie), niedrigem Blutdruck (Hypotonie), Linksherzschwäche (Linksherzinsuffizienz), Herzschwäche bei leichter Belastung oder Ruhe (Herzinsuffizienz NYHA III und IV), Reizüberleitungsstörungen zum Herzen (Sinusknotensyndrom) oder speziellen Herzrhythmusstörungen mit sehr hoher Herzschlagfrequenz (Vorhofflimmern, Vorhofflattern) nicht eingenommen werden.

Ebenso sollte der Wirkstoff nicht verabreicht werden bei durch das Herz ausgelösten Schocksituationen (kardiogener Schock) und Störungen der Ionenkonzentration im Blut, bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen, höhergradiger Aortenstenose, schweren Lungenerkrankungen mit Verengung der Atemwege, Störungen des Elektrolythaushaltes (zum Beispiel Kaliumstoffwechselstörungen) oder der Autoimmunerkrankung Myasthenia Gravis.

Bei älteren Patienten oder Patienten mit stark geschädigtem Herzmuskel sollte zu Beginn der Behandlung (in der Einstellungsphase) entsprechend der Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt besonders vorsichtig und langsam dosiert werden.

Unter einer Propafenon-Therapie können die Pacing- und Sensingschwelle von Herzschrittmachern verändert werden. Die Funktion des Herzschrittmachers sollte daher überprüft und, falls erforderlich, neu programmiert werden.

Propafenon bei Schwangerschaft & Stillzeit

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung bei schwangeren und stillenden Frauen vor. Propafenon sollte daher in der Schwangerschaft nur nach gründlicher Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.

Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft muss eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da ein Übertritt des Wirkstoffs ins Nabelschnurblut beobachtet wurde.

Der Wirkstoff kann auch in die Muttermilch übertreten. Vor der Behandlung mit Propafenon sollte daher abgestillt werden.

Propafenon und Kinder

Säuglingen und Kleinkindern kann Propafenon zum Beispiel mit dem Brei verabreicht werden.

Bei Kindern hat sich für die Einstellungsphase und Erhaltungsbehandlung eine Tagesdosis von durchschnittlich zehn bis 20 Milligramm Propafenon pro Kilogramm Körpergewicht, verteilt auf drei bis vier Einzelgaben, bewährt.