Primidon Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Primidon oder andere Barbiturate sowie bei akuten Vergiftungen mit Alkohol oder zentral dämpfenden Wirkstoffen wie beispielsweise Schlafmitteln, Antidepressiva, Neuroleptika oder opioiden Schmerzmitteln nicht angewendet werden.

Primidon darf ebenfalls nicht eingesetzt werden bei schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, schwerer Herzmuskelschwäche (schweren Myokardschädigungen), schweren Atemfunktionsstörungen in Form von Asthma (Status asthmaticus), bestimmten Blutbildungsstörungen wie der akuten hepatischen Porphyrie sowie Herz-Kreislaufschock beziehungsweise anaphylaktischem Schock.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit bei schlechtem Allgemeinzustand, Herzrhythmusstörungen, schweren septischen (durch Verunreinigung oder Infektion mit Krankheitserregern verursachte) Erkrankungen, schweren Stoffwechselerkrankungen, schwerer Blutarmut (hochgradige Anämien), eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sowie Störungen der Atmung wie Erkrankungen der Bronchien mit Atemnot, Asthma bronchiale oder Cor pulmonale.

Da die Ausscheidung von Primidon bei chronischen Nierenerkrankungen erheblich verzögert sein kann, ist hier eine Verringerung der Primidon-Dosis durch den Arzt erforderlich.

Primidon bei Schwangerschaft & Stillzeit

Primidon und eines seiner Hauptstoffwechselprodukte gelangen über den Mutterkuchen zum Ungeborenen. Sie können sich dort anreichern, was beim Kind zu Überdosierungen mit der Folge von Fehlbildungen und geistigen Einschränkungen führen kann. Insbesondere bei einer Dauerbehandlung im letzten Schwangerschaftsdrittel können außerdem nach der Geburt Entzugssymptome wie Atembeschwerden, erschlaffte Muskeln, erniedrigte Körpertemperatur und Trinkschwäche beim Neugeborenen auftreten. Deshalb sollte Primidon während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Arzt für zwingend erforderlich hält.

Wenn eine Behandlung in der Schwangerschaft erforderlich ist, sollte sie mit der niedrigsten therapeutisch wirksamen Dosierung und nicht in Kombination mit weiteren Antiepileptika durchgeführt werden. Dies ist besonders zwischen dem 20. und 40. Schwangerschaftstag sehr wichtig. Die täglich anzuwendende Dosis sollte dabei auf mehrere kleine Dosen verteilt werden.

Wird während einer Schwangerschaft Primidon eingesetzt, so kann die Gabe von Folsäure vor Beginn und während der Schwangerschaft sinnvoll sein. In den letzten Wochen der Schwangerschaft wird die Gabe von Vitamin K1 an die Mutter beziehungsweise nach der Geburt an das Neugeborene empfohlen.

Primidon geht in die Muttermilch über. Dies kann beim Säugling zu vermehrter Schläfrigkeit führen. Eine dauerhafte Behandlung der Mutter mit Primidon während der Stillzeit kann zur Abhängigkeit des Neugeborenen führen. Im Fall eines plötzlichen Abstillens muss der Säugling daher besonders ärztlich überwacht werden.

Primidon und Kinder

Primidon kann zur Behandlung von Epilepsien bereits bei Säuglingen in einer entsprechend geringen Dosierung angewendet werden. Es ist aber zu beachten, dass Primidon beim kindlichen Fieber-Krampf nicht wirksam ist.