Polyhydroxyethylstärke Wirkung

Polyhydroxyethylstärke gehört zu den Volumenersatzmitteln.

Blutflüssigkeit kann man nicht einfach durch Wasser ersetzen. Es wäre zu dünnflüssig. Um das Wasser anzudicken, nimmt man daher Gelbildner wie Polyhydroxyethylstärke. Der Wirkstoff entsteht aus natürlicher Stärke. Stärke selbst ist für den Einsatz als Blutersatzmittel ungeeignet, da sie im Körper zu rasch abgebaut würde. Darum werden in die Stärke auf chemischem Wege Hydroxyethylgruppen eingebaut. Durch diese Veränderung zur Polyhydroxyethylstärke wird der Abbau durch körpereigene Enzyme verzögert. Aus diesem Grund bewirkt Polyhydroxyethylstärke eine mittel- bis längerfristige Erhöhung des Blutvolumens, eine verbesserte Blutfließgeschwindigkeit und eine Steigerung des Sauerstoff-Transportes. Desweiteren verringert der Wirkstoff die Blutdicke (Hämatokrit), die Blutzähigkeit (Blutviskosität) und die Zusammenlagerung roter Blutkörperchen (Erythrozytenaggregation). Durch diese verbesserten Bluteigenschaften kann das Blut optimal bis in die kleinsten Gefäße vordringen und durchblutungsbedingte Beschwerden wie Tinnitus oder Hörsturz verbessern.

Polyhydroxyethylstärke wird in mehreren Molekülgrößen zwischen 70 000 und 450 000 angeboten, die umso länger im Körper verweilen, je größer sie sind (vier bis acht Stunden). Der Wirkstoff wird nach seinem Abbau vorwiegend über die Nieren ausgeschieden.

Gegenüber Dextran, einem Blutersatzmittel auf der Basis langer Zuckermolekülketten, hat Polyhydroxyethylstärke entscheidende Vorteile - das Risiko für schwere allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock) ist geringer und die Blutgerinnung wird nicht so stark gehemmt. Dennoch muss auch im Falle von Polyhydroxyethylstärke zu Infusionsbeginn der Patient ärztlich überwacht werden, um eine mögliche allergische Schockreaktion frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.