Pioglitazon Gegenanzeigen

Pioglitazon darf nicht gegeben werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Herzmuskelschwäche, auch in der Vergangenheit (NYHA Klassen I bis IV)
  • eingeschränkter Leberfunktion
  • entgleistem Stoffwechsel mit stark erhöhten Blutzuckerwerten, raschem Gewichtsverlust, Übelkeit oder Erbrechen (sogenannte diabetische Ketoazidose)
  • bestehendem Blasenkrebs oder Blasenkrebs in der Vergangenheit
  • ungeklärter Blutbeimengung im Urin (sogenannter makroskopischer Hämaturie).

Besondere Hinweise

Pioglitazon kann die Flüssigkeitsausscheidung verringern. Dadurch verschlechtert sich möglicherweise eine Herzmuskelschwäche. Besteht auch nur mindestens ein Risikofaktor, um eine solche Erkrankung zu verschlimmern (zum Beispiel früherer Herzinfarkt, eine Herzkranzgefäßerkrankung oder ältere Patienten), sollte der Arzt die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen und die Dosis stufenweise erhöhen.

Achten Sie besonders auf Anzeichen und Beschwerden einer Herzmuskelschwäche, Gewichtszunahme oder Wasseransammlingen im Gewebe (Ödeme). Dies gilt insbesondere für Patienten mit einer verminderten Herzmuskelleistung, wenn Pioglitazon in Kombination mit Insulin angewendet wird. Nach der Markteinführung gab es Fälle von Herzmuskelschwäche, wenn Pioglitazon in Kombination mit Insulin angewendet wurde oder bei Patienten, die eine Herzmuskelschwäche in der Vorgeschichte aufwiesen.

Da Insulin und Pioglitazon beide Flüssigkeitsansammlungen im Körper verursachen können, kann die gleichzeitige Gabe das Risiko eines Ödems erhöhen.

Verschlechtert sich die Herzfunktion muss Pioglitazon abgesetzt werden.

Risikofaktoren für Blasenkarzinome sollten vor Beginn einer Pioglitazon-Behandlung vom Arzt beurteilt werden (Risiken umfassen Alter, Rauchen in der Vergangenheit, Kontakt mit berufsbedingten oder chemotherapeutischen Stoffen, wie Cyclophosphamid oder früherer Strahlenbehandlung im Beckenbereich).

Jegliche sichtbare Blutbeimischung im Urin sollte vor einer Pioglitazon-Therapie abgeklärt werden. Gehen Sie unbedingt zum Arzt, wenn Sie während der Behandlung blutigen Urin bemerken und/oder andere Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen oder vermehrter Harndrang auftreten.

Jede Art von Wasseransammlungen im Gewebe während der Therapie sollten Sie mit einem Arzt besprechen.

Im Hinblick auf altersbedingte Risiken (insbesondere Blasenkarzinom, Knochenbrüche und Herzmuskelschwäche), sollte vor dem Beginn einer Behandlung bei älteren Patienten das Nutzen-Risiko-Verhältnis vom Arzt sorgfältig abgewogen werden.

Drei bis sechs Monate nach Beginn einer Pioglitazon-Behandlung sollte der Arzt beurteilen, ob die Therapie wie erwartet verläuft (Senkung des HbA1c). Bei nachfolgenden Routine-Untersuchungen sollte die Behandlung immer wieder erneut ärztlich überprüft werden. Sprechen Patienten nicht ädaquat auf die Behandlung an, sollte Pioglitazon abgesetzt werden.

Pioglitazon bei Schwangerschaft & Stillzeit

Pioglitazon darf weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit angewendet werden, da die Sicherheit während der Schwangerschaft beim Menschen bisher nicht belegt ist. Außerdem ist nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt. Tierexperimentell wurden Wachstumsverzögerungen des Ungeborenen sowie ein Übertritt in die Muttermilch nachgewiesen.

Besondere Hinweise:

Die Wahrscheinlichkeit, während der Wirkstoff-Einnahme schwanger zu werden (insbesondere bei Eierstockzysten), kann durch das Wiedereinsetzen des Eisprungs erhöht sein. Falls dies auf Sie zutrifft, verwenden Sie geeignete Verhütungsmethoden, um die Möglichkeit einer ungeplanten Schwangerschaft zu vermeiden.  

Pioglitazon und Kinder

Pioglitazon sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da bisher keine ausreichenden Untersuchungsergebnisse bezüglich möglicher Risiken vorliegen.