Paracetamol + Coffein Wechselwirkungen

Bei Personen, die das Gichtmittel Probenecid einnehmen, sollte die Paracetamol-Dosis verringert werden. Das gilt auch für die gleichzeitige Einnahme von Salicylamiden (Wirkstoffe, die ähnlich wie Acetylsalicylsäure fiebersenkend wirken), da sie die Ausscheidung von Paracetamol verringern können.

Nur auf ärztliches Anraten und bei besonderer ärztlicher Vorsicht während der Behandlung darf Paracetamol eingenommen werden bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die die Leberaktivität beeinflussen oder leberschädigendend sind. Dazu gehören beispielsweise:In Kombination mit diesen Wirkstoffen können selbst normalerweise unbedenkliche Paracetamol-Dosierungen für die Leber giftig sein.

Die wiederholte Einnahme von Paracetamol über mehr als eine Woche verstärkt die Wirkung von Blutgerinungshemmern (sogenannten Antikoagulanzien) wie beispielsweise Phenprocoumon und Warfarin. Die vereinzelte oder gelegentliche Einnahme von Paracetamol hat aber keine nennenswerten Auswirkungen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und dem AIDS-Mittel Zidovudin kann es verstärkt zum Mangel an weißen Blutkörperchen kommen (sogenannte Neutropenie). Darum sollten beide Wirkstoffe nur auf ärztliches Anraten gleichzeitig angewendet werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Mitteln, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen - wie beispielsweise Propanthelin - kann die Aufnahme von Paracetamol in den Körper und damit dessen Wirkungseintritt verzögern. Umgekehrt beschleunigen magenentleerungsfördernde Mittel wie Domperidon und Metoclopramid den Wirkungseintritt von Paracetamol.

Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und dem Schlafmittel Chloramphenicol kann die Ausscheidung von Chloramphenicol deutlich verlangsamt sein, was den Wirkstoff giftiger macht.

Der Cholesterinsenker Cholestyramin verringert die Aufnahme von Paracetamol in den Körper. Dies muss bei der Dosierung beachtet werden.

Coffein wirkt als Gegenspieler zu beruhigenden Wirkungen zahlreicher Medikamente, wie zum Beispiel Schlaf-, Beruhigungs- und Narkosemitteln (Barbiturate) und Mitteln gegen Allergien (Antihistaminika).

Coffein verstärkt hingegen die anregenden Wirkungen von Sympathomimetika (wirken wie Adrenalin und Noradrenalin) und Thyroxin (ein Schilddrüsenhormon) auf die Herzschlagfolge. Dies kann unter anderem zu unangenehmen Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen führen.

Bei Medikamenten mit breitem Wirkungsspektrum können die Wechselwirkungen im Einzelnen unterschiedlich sein und sind nicht voraussehbar (zum Beispiel mit den beruhigenden Psychopharmaka aus der Gruppe der Benzodiazepine).

Hormonelle Verhütungsmittel zum Einnehmen (orale Kontrazeptiva), Cimetidin (vermindert die Säureproduktion im Magen) und Disulfiram (in der Alkoholentzugstherapie verwendet) vermindern den Coffein-Abbau in der Leber. Dämpfende Psychopharmaka (Barbiturate) und Rauchen beschleunigen ihn.

Die Ausscheidung von Theophyllin (unter anderem in der Asthma-Therapie eingesetzt) wird durch Coffein herabgesetzt.

Coffein erhöht das Abhängigkeitspotenzial von Wirkstoffen des Ephedrin-Typs (Sympathomimetika mit zentral-erregender Wirkung). Diese werden gegen Husten, Schnupfen, Heuschnupfen, Asthma bronchiale und als Appetitzügler eingesetzt.

Die gleichzeitige Verabreichung von Gyrasehemmern (bestimmte Antibiotika) des Chinoloncarbonsäure-Typs kann die Ausscheidung von Coffein und seinem Abbauprodukt Paraxanthin verzögern.

Es gibt keine wissenschaftlich untermauerten Angaben, dass ein mögliches Abhängigkeitspotenzial von Schmerzmitteln wie Paracetamol durch Coffein erhöht wird. Dies wird zwar aufgrund von Überlegungen von einigen Experten angenommen, es kann jedoch kein eigenständiges Missbrauchpotenzial von Coffein in Kombination mit Paracetamol nach derzeitigem Erkenntnismaterials belegt werden.

Durch die Einnahme von Paracetamol können verschiedene labordiagnostische Untersuchungsverfahren beeinflusst werden, dazu zählen bestimmte Messungen der Blut-Harnsäure-Konzentration (mittels Phosphorwolframsäure) sowie der Blutzuckerkonzentration (mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase).