Paracetamol + Codein Gegenanzeigen

Diese Kombination darf nicht angewendet werden bei einer Überempfindlichkeit gegen Paracetamol und/oder Codein, bei Abhängigkeit von Opioiden, bei Bewusstseinsstörungen, Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion sowie bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck.

Ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer sollten keine Codein-haltigen Medikamente erhalten. Das sind Menschen, die den Wirkstoff deutlich schneller verstoffwechseln als normal.

Darüber hinaus sollten Sie Codein-haltige Medikamente wie diese Wirkstoffkombination nicht weiter einnehmen, wenn Nebenwirkungen beziehungsweise Symptome einer Opioidvergiftung auftraten. Anzeichen dafür sind zum Beispiel langsame oder flache Atmung, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, enge Pupillen, Verstopfung,  Appetitlosigkeit sowie Übelkeit und Erbrechen. Bei diesen Symptomen informieren Sie bitte unverzüglich einen Arzt.

Eine Dosisverminderung oder eine Verlängerung der Dosierungsabstände
sind erforderlich bei Leberfunktionsstörungen (zum Beispiel durch chronischen Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen), bei Nierenfunktionsstörungen und Dialysepatienten sowie bei der Gilbert-Meulengracht-Krankheit.

Paracetamol + Codein bei Schwangerschaft & Stillzeit

Die Sicherheit der Anwendung der Kombination Paracetamol + Codein in der Schwangerschaft ist für den Menschen nicht belegt. Es liegen auch keine Daten aus Tierversuchen dazu vor.

Paracetamol und Codein können nachgewiesenermaßen den Mutterkuchen durchdringen. Aus Untersuchungen an zahlreichen Mutter-Kind-Paaren haben sich aber keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Paracetamol während der ersten drei bis vier Monate der Schwangerschaft und dem Auftreten von Fehlbildungen ergeben.

Hingegen wurde eine deutliche Verbindung zwischen Missbildungen der Atemwege und der Anwendung von Codein in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft festgestellt.

Bei längerer Anwendung von Codein im letzten Schwangerschafts-Drittel können beim Neugeborenen Entzugssymptome auftreten. Nimmt die Mutter Codein, kann es während der Geburt zu Atemaussetzern beim Neugeborenen kommen.

Die Kombination von Paracetamol und Codein sollte daher nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durch einen Arzt während der Schwangerschaft angewendet werden.

Paracetamol und Codein gehen in die Muttermilch über. Stillende Mütter sollten deshalb nicht mit Codein-haltigen Medikamenten behandelt werden.

Paracetamol + Codein und Kinder

Für die Anwendung bei Kindern sind unbedingt die Angaben der Hersteller zu beachten. Manche Hersteller schränken den Gebrauch des Medikaments auf über Zwölfjährige ein, andere erlauben ihn auch für jüngere Kinder, geben dann aber eine entsprechend schwächere Dosierung an. Lesen Sie deshalb bitte unbedingt die entsprechende Packungsbeilage.

Für den Wirkstoffpartner Codein gelten folgende Hinweise

Kinder unter zwölf Jahren sollten keine Codein-haltigen Medikamente zur Schmerzlinderung erhalten. Bei ihnen bsteht ein erhöhtes Risiko für schwere Atemprobleme.

Generell wird Codein nicht für Kinder mit Atemproblemen empfohlen. Dazu gehören auch Atemfunktionseinschränkungen durch neuromuskuläre Störungen, schwere Herz- oder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Lungeninfektionen, Verletzungen verschiedener Körperregionen (sogenannte Polytraumata) oder umfangreiche operative Eingriffe. Die Symptome einer möglichen Morphinvergiftung könnten bei diesen Kindern stärker ausgeprägt sein. 

Die empfohlene Codein-Dosis bei Kindern ab zwölf Jahren sollte pro Tag 240 Milligramm nicht überschreiten (aufgeteilt auf 30 bis 60 Milligramm alle sechs Stunden - falls erforderlich). Die Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht und sollte 0,5 bis 1 Milligramm Codein pro Kilogramm Körpergewicht betragen.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, denen Gaumenmandeln oder Rachenmandeln (Polypen) aufgrund von einer Atemwegsverengung und daraus folgendem Schlafapnoe-Syndrom entfernt werden mussten, sollten keine Codein-haltigen Medikamente erhalten.