Pantoprazol Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Pantoprazol darf dieses Arzneimittel nicht eingenommen werden. Wie andere Protonenpumpenhemmer sollte auch dieser Wirkstoff nicht zusammen mit Atazanavir (zur Therapie von HIV-Infektionen) verabreicht werden.

Besondere Hinweise

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion ist eine regelmäßige Kontrolle der Leber-Enzym-Werte erforderlich, dies gilt in besonderem Maße bei einer Langzeitanwendung. Bei einem Anstieg dieser Werte ist die Therapie zu beenden.

Die Anwendung von Pantoprazol zur Vorbeugung von Geschwüren im Magen-Darm-Bereich durch nicht-steroidale Antiphlogistika sollte auf Patienten beschränkt werden, die einer andauernden Behandlung mit diesem Wirkstoff bedürfen und die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von Magen-Darm-Komplikationen haben. Das erhöhte Risiko sollte vom Arzt anhand individueller Risikofaktoren, wie hohes Alter (über 65 Jahre), früher aufgetretene Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre oder Blutungen im oberen Magen-Darm-Abschnitt, bewertet werden.

Pantoprazol in der Dosierung von 40 Milligramm darf in der Kombinationstherapie zur Beseitigung von Helicobacter pylori (Eradikationstherapie) nicht bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Funktionsstörungen der Leber oder Nieren angewendet werden, da derzeit noch keine klinischen Erfahrungen zur Wirksamkeit und Sicherheit für die Anwendung der Kombinationstherapie bei diesen Patienten vorliegen.

Wie bei allen säurehemmenden Medikamenten besteht auch bei Pantoprazol die Möglichkeit, dass es durch eine Verminderung der Säureproduktion zur verschlechterten Aufnahme von Vitamin B12 (Cyanocobalamin) kommen kann. Dies sollte bei Patienten mit verringerten Vitamin B12-Reserven oder bei Patienten, die Risikofaktoren für eine Vitamin B12-Unterversorgung haben, bedacht werden. Bei Langzeitbehandlung, insbesondere wenn die Behandlungsdauer ein Jahr überschreitet, sollten die Patienten regelmäßig durch den Arzt überwacht werden.

Vor der Behandlung mit Pantoprazol muss der Arzt eine eventuelle Bösartigkeit eines Magengeschwürs beziehungsweise eine bösartige Erkrankung der Speiseröhre ausschließen, da die Behandlung mit Pantoprazol die Beschwerden bösartiger Erkrankungen vermindert und sich so die Diagnosestellung verzögern kann. Patienten, die nach vier Wochen trotz der Behandlung keine Besserung der Beschwerden erfahren, sollten ärztlich untersucht werden.

Protonenpumpenhemmer (wie auch Pantoprazol), besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und über eine längere Zeit (über ein Jahr) angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen erhöhen. Das gilt insbesondere bei älteren Patienten oder wenn andere Risikofaktoren vorliegen (beispielsweise wenn Sie Kortikosteroide einnehmen). Bei Patienten mit Osteoporose-Risiko muss auf eine ausreichende Vitamin D- und Kalzium-Zufuhr geachtet werden.

Wenn Sie Pantoprazol mehr als drei Monate anwenden, ist es möglich, dass der Magnesiumgehalt im Blut sinkt. Niedrige Magnesiumwerte können sich als Erschöpfung, unfreiwillige Muskelkontraktionen, Verwirrtheit, Krämpfe, Schwindelgefühl und erhöhter Herzfrequenz äußern. Wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt, informieren Sie umgehend Ihren Arzt. Niedrige Magnesiumwerte können außerdem zu einer Absenkung der Kalium- und Kalziumwerte im Blut führen. Ihr Arzt wird möglicherweise regelmäßige Blutuntersuchungen zur Kontrolle Ihrer Magnesiumwerte durchführen.

 

Pantoprazol bei Schwangerschaft & Stillzeit

Wegen unzureichender Erfahrungen sollte Pantoprazol während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingenommen werden. Bisher ergaben sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko schwer wiegender angeborener Missbildungen. In tierexperimentellen Untersuchungen wurden jedoch Anzeichen einer leichten Giftigkeit gegenüber dem Ungeborenen beobachtet.

Ein Übergang von Pantoprazol in die Muttermilch wurde bisher nicht untersucht. Da mögliche Risiken für das Kind nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, sollte Mütter vor einer eventuellen Behandlung mit dem Wirkstoff abstillen.

Pantoprazol und Kinder

Bei Kindern sollten Medikamente mit Pantoprazol aufgrund fehlender Erfahrungen nicht angewendet werden.