Pandemischer Grippe-Impfstoff H1N1 (Ganzvirus, in Vero-Zellen hergestellt, inaktiviert) Gegenanzeigen

Eine Impfung mit dem Pandemischen Grippe-Impfstoff H1N1 (Ganzvirus, in Vero-Zellen hergestellt, inaktiviert; im Folgenden als Ganz-Virus-Impfstoff bezeichnet) sollte nicht erfolgen, wenn in der Vergangenheit beim Patienten allergische lebensbedrohliche Reaktion (anaphylaktische Reaktionen) auf einen der Bestandteile des Impfstoffes oder Restbestandteile aus dem Herstellungsprozess (wie Formaldehyd, Benzonase und Sucrose) auftraten. Falls der Arzt dennoch eine Impfung für unbedingt notwendig hält, muss er während beziehungsweise nach der Impfung im Notfall sofort lebensrettende Maßnahmen ergreifen können.

Bei Personen mit bekannter Überempfindlichkeit (ohne anaphylaktische Reaktionen) gegen den Wirkstoff oder gegen einen der Restbestandteile aus dem Herstellungsprozess (wie Formaldehyd, Benzonase und Sucrose) sollte der Arzt diesen Impfstoff nur mit größtmöglicher Vorsicht anwenden. Während und nach der Impfung müssen diese Patienten vom Arzt besonders beobachtet werden.

Nach Möglichkeit sollte die Impfung von Patienten mit einer schweren, fieberhaften Erkrankung oder einer akuten Infektion nicht während dieser Erkrankung, sondern später erfolgen. Es sei denn, der Arzt hält eine Impfung aufgrund der Ausbreitung der Schweinegrippe für absolut unumgänglich.

Der Ganz-Virus-Impfstoff darf unter keinen Umständen in das Blutgefäßsystem (intravaskulär) gespritzt werden. Außerdem gibt es keine Daten zur Einspritzung ins Unterhautfettgewebe (subkutane Verabreichung). Er ist ausschließlich für die Gabe in den Muskel zugelassen (intramuskuläre Injektion). Daher muss der Arzt bei Personen, die keine Spritzen in den Muskel erhalten dürfen, individuell über eine notwendige Impfung entscheiden. Zu diesen Personen gehören Patienten mit Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) oder anderen Blutgerinnungsstörungen mit erhöhter Blutungsneigung. Außerdem muss der Arzt vor der Impfung überprüfen, ob der mögliche Nutzen der Impfung das Risiko von Blutungen überwiegt.

Bei Patienten mit geschwächter körperlicher Abwehr - egal ob durch Krankheit oder medikamentös herbeigeführt - kann die körpereigene Reaktion des Abwehrsystems auf den Impfstoff (sogenannte Immunantwort) unzureichend sein. Daher kann man davon ausgehen, dass nicht alle geimpften abwehrgeschwächten Personen genügend geschützt sind.

Bisher liegen keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vor, wenn während einer Impfserie der Ganz-Virus-Impfstoff mit anderen H1N1-Impfstoffen ausgetauscht wird. Wird als erste Dosis also der Ganz-Virus-Impfstoff geimpft, sollte dieser auch für die zweite Dosis verwendet werden.

Pandemischer Grippe-Impfstoff H1N1 (Ganzvirus, in Vero-Zellen hergestellt, inaktiviert) bei Schwangerschaft & Stillzeit

Zurzeit gibt es keine Daten zur Anwendung des Pandemischen Grippe-Impfstoffs H1N1 (Ganzvirus, in Vero-Zellen hergestellt, inaktiviert) - im Folgenden als Ganz-Virus-Impfstoff bezeichnet - in der Schwangerschaft. Es gibt aber Daten von schwangeren Frauen, die mit anderen inaktivierten, saisonalen Impfstoffen ohne Wirkverstärker geimpft wurden. Bei diesen Frauen wurden keine Missbildungen oder Schädigungen des Ungeborenen festgestellt.

Tierexperimentelle Studien mit dem Ganz-Virus-Impfstoff weisen nicht auf eine beeinträchtigte Fortpflanzungsfähigkeit (Reproduktionstoxizität) hin.

Der Ganz-Virus-Impfstoff sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt eine Impfung für notwendig erachtet und sie den offiziellen Impf-Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) nicht widerspricht. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Homepage des Instituts unter www.rki.de.

Stillende Frauen können mit dem Ganz-Virus-Impfstoff geimpft werden.

Pandemischer Grippe-Impfstoff H1N1 (Ganzvirus, in Vero-Zellen hergestellt, inaktiviert) und Kinder

Zurzeit gibt es keine Erfahrungen für die Anwendung des Pandemischen Grippe-Impfstoffs H1N1 (Ganzvirus, in Vero-Zellen hergestellt, inaktiviert; im Folgenden als Ganz-Virus-Impfstoff bezeichnet) bei Kindern und Jugendlichen.

Sollte der Arzt eine Impfung jedoch für unbedingt notwendig halten, geht man davon aus, dass Kinder mit der Erwachsenendosis geimpft werden könnten. Dies lässt sich aber nur aus den Erfahrungen mit ähnlich aufgebauten Impfstoffen ableiten.

Kinder, die jünger als sechs Monate sind, sollten momentan nicht mit dem Ganz-Virus-Impfstoff geimpft werden.