Odermennig – der Gallenfreund

Odermennig hilft der Galle
Odermennig hilft der Galle
Odermennig ist eine weniger bekannte Heilpflanze. Odermennig entwässert und wirkt günstig auf Entzündungen und Wunden.
Odermennig gehört zu den unbekannteren Heilpflanzen. Das bedeutet aber keinesfalls, dass er nicht wirkt – im Gegenteil. Schon die alten Ägypter wussten die Heilkraft des Odermennigs zu schätzen. Er lindert Entzündungen und ist vor allem bei Gallenbeschwerden effektiv.

Odermennig ist ein ungewöhnlicher Name für eine Pflanze. Ergänzt wird er durch regional übliche, aber nicht weniger originelle Begriffe wie Hammelschwanz, Bubenläuse, Oberkerzle, Petermännchen, Ottermilch oder auch Heil aller Welt.

Schon die alten Ägypter wussten von der heilenden Wirkung des Odermennigs und setzten ihn beispielsweise gegen Augenkrankheiten ein. Hildegard von Bingen empfahl die Pflanze auch als Fiebermittel. Sänger und Schauspieler tranken Odermennig-Tee, um ihre Stimme zu ölen.

Odermennig - das Aussehen

Zwar gehört der Odermennig zu den Rosengewächsen, die Schönheit der Rose hat er aber keinesfalls. Er gedeiht an Waldrändern, Lichtungen, Heiden und Weiden. Sein peitschenförmiger, aufrechter Stängel trägt nur im unteren Teil Blätter. Seine kleinen gelben Blüten sind traubenförmig um die Stängelspitze angeordnet. Mit bis zu einem Meter erreicht die Pflanze eine beachtliche Höhe. Sie blüht von Juni bis August oder sogar bis in den September hinein. Winzige Häkchen um die Samenkörner klammern sich in Kleidung, Haar oder Tierfell.

Odermennig - die Wirkung

Odermennig entwässert und wirkt günstig auf Entzündungen und Wunden. Auch für Wurmkuren kann er eingesetzt werden. Durch seinen hohen Gehalt an Gerbstoffen sowie ätherischen Ölen regt er Leber und Galle an und fördert den Appetit. Zudem hilft er bei Nierenproblemen. Gurgeln mit Odermennig hat eine positive Wirkung auf die Stimme. Auch, um starke Müdigkeit zu überwinden, wird er gern eingenommen.

Odermennig - die Anwendungen

  • Bei Gallenproblemen bereiten Sie einen Tee aus zwei Teilen Odermennig, zwei Teilen Brennnessel und einem Teil Wermut zu. Dafür einen gehäuften Teelöffel der Mischung mit einem Viertel Liter kochendem Wasser aufgießen. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Den Tee möglichst warm in kleinen Schlückchen trinken. Die Bitterkeit des Getränks ist beabsichtigt, Süßen würde die Heilkraft mindern. Stauungen und Steine in der Galle könne gelindert werden.
  • Hand- und Fußbad zur Linderung von Migräne: Setzen Sie zwei Handvoll getrocknete Blüten und Blätter in heißem Wasser an. Die Mischung einen halben Tag stehen lassen, dann Hände und/oder Füße darin baden.
  • Bein Entzündungen im Mundraum haben sich Spülungen mit Odermennig bewährt. Diese werden auch gegen allgemeine Schmerzen angewandt. Schlecht heilende Wunden werden mit Bädern behandelt.

Odermenning im Garten

Klassische Gartenbücher erwähnen den Odermennig nur selten. Um die Pflanze zu kultivieren, benötigen Sie einen trockenen Boden sowie Sonne oder Halbschatten. Die ausdauernde Pflanze wird während der Blütezeit zwischen Juni und Anfang September geerntet. Wollen Sie Blätter und Blüten trocknen, achten Sie darauf, dass Sie eine Temperatur von 40°C nicht überschreiten. Sonst könnten die Wirkstoffe beeinträchtigt werden.

Mehr Informationen zum Thema Heilkräuter bietet der ellviva-Artikel "Heilpflanzen - Helfer aus der Natur". Dort finden Sie außerdem Links zu 33 weiteren Heilpflanzen.