Nevirapin Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen

Hautausschlag (Rötung, Schwellung, Juckreiz), Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Störung der Leberfunktion, Vermehrung bestimmter Leberenzyme (ALAT, ASAT) im Blut.

Gelegentliche Nebenwirkungen

Müdigkeit, Benommenheit, verringertes Konzentrations- und Leistungsvermögen, Unterbauchschmerzen, Leberentzündung, Gelbsucht, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht, Stevens-Johnson-Syndrom, Muskel- und Gelenkschmerzen, Nierenentzündung, Fieber.

Seltene Nebenwirkungen

Durchfall, Störung der Blutbildung im Knochenmark, Mangel an weißen Blutkörperchen (Granulozytopenie), Blutarmut, Fettstoffwechselstörungen, Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie), Gefäßentzündungen und Gewebeschwellungen durch Flüssigkeitsaustritt aus Blutgefäßen (Angioödem), Zersetzung des Hautgewebes (toxische epidermale Nekrolyse), lebensbedrohliche Leberfunktionsstörungen, Leberversagen.

Besonderheiten

Schwerwiegende, zum Teil sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen auf die Haut und Unterhaut (Blasenbildung, Schleimhautveränderung im Mundbereich, Bindehautentzündung, Wassereinlagerungen im Gesicht) sowie die Leber (starker Anstieg der Leberenzyme im Blut) treten besonders in den ersten Behandlungswochen in Erscheinung und machen einen sofortigen Therapieabbruch notwendig.

Insbesondere bei AIDS-Patienten lassen sich wirkstoffbedingte Nebenwirkungen und krankheitsbedingte Reaktionen häufig nicht sicher unterscheiden. Zudem treten unerwünschte Wirkungen manchmal als Folge der Kombinationstherapie auf und sind nicht eindeutig einem Wirkstoff zuzuordnen. Ferner beeinflussen Dosis und Therapiedauer die Stärke und die Häufigkeit der Nebenwirkungen.

Die Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie) tritt als Verlust von Unterhautfettgewebe im Gesicht und am Körper sowie als verstärkte Fetteinlagerung im Nacken und im Bauchbereich in Erscheinung. Das Risiko für diese Nebenwirkung nimmt mit dem Alter des Patienten und der Therapiedauer zu.

Eine weitere mögliche Nebenwirkung ist eine verminderte Reaktionsfähigkeit der Körperzellen auf das den Blutzuckerspiegel regulierende Hormon Insulin. In der Folge kann der Zuckerspiegel im Blut ansteigen und ein Diabetes mellitus entstehen.

Insbesondere zur Beginn der Behandlung kommt es bei AIDS-Patienten gelegentlich zu einer Verschlechterung des Krankheitsbilds, weil das gestärkte Immunsystem auf im Körper vorhandene Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Pilze und andere Parasiten) reagiert. Man nennt dies ein Immun-Reaktivierungs-Syndrom. Spricht der Patient jedoch auf die Behandlung mit dem Transkriptasehemmer an, gehen die Krankheitssymptome nach einigen Wochen deutlich zurück.