Neuroleptika Wirkungsweise
Neuroleptika wirken im Gehirn an den Kontaktstellen zwischen Nervenzellen. Ist ein elektrischer Reiz den Nerv entlanggelaufen und kommt an einer solchen Kontaktstelle an, führt er zur Ausschüttung von Botenstoffen. Diese binden sich an einen für sie speziellen Rezeptor der Nachbar-Nervenzelle. Dadurch wird ein weiteres elektrisches Signal erzeugt und weitergeleitet.
Ein wichtiger Nerven-Botenstoff ist zum Beispiel das Dopamin. Dopamin hat im Hirnstoffwechsel eine zentrale Stellung, vor allem in Bezug auf Wachheit, Konzentration und Wahrnehmung sowie Bewegung. Je nachdem, an welche Dopamin-Bindungsstelle (D1, D2, D3 oder D4) sich der Botenstoff mehr oder weniger stark bindet, werden etwas unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Alle Neuroleptika blockieren Bindungsstellen für Dopamin und dämpfen dadurch die bei Psychosen überschießende Dopamin-vermittelte Nerventätigkeit. Nach der Ausprägung ihrer Wirkung und der Art der Bindungsstellen im Nervensystem unterscheidet man jedoch zwischen so genannten typischen (oder klassischen) Neuroleptika und den atypischen Neuroleptika.
Eine spezielle Nebenwirkung der Neuroleptika ist das so genannte maligne neuroleptische Syndrom. Hier kommt es zu Fieber, Muskelsteifigkeit und Bewegungsstarre, aber auch zu Bewusstseinsstörungen, starkem Schwitzen und beschleunigter Atmung. Das maligne neuroleptische Syndrom ist zwar sehr selten, aber möglicherweise lebensbedrohlich. Besonders junge Männer sind gefährdet.
Die vor allem zur Behandlung von Psychosen eingesetzten Neuroleptika erhöhen das Risiko von Schizophrenie-Patienten, einen Schlaganfall zu erleiden; besonders gefährdet sind Demenzkranke. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist bei Therapie mit Neuroleptika insgesamt um den Faktor 1,73 erhöht. Die Gefahr eines Schlaganfalls ist jedoch bei zwei Patienten-Gruppen besonders gross: bei Patienten, die mit sogenannten atypischen Neuroleptika behandelt werden und bei Demenz-Kranken. Aufgrund dieser Erkenntnisse sind zumindest für Demenzkranke beide Arten von Neuroleptika (sowohl klassische als auch atypische) ungeeignet, da für sie die Risiken gegenüber dem Nutzen der Medikamente überwiegen. Sie sollten dieser Patientengruppe möglichst nicht mehr verschrieben werden.
Ein wichtiger Nerven-Botenstoff ist zum Beispiel das Dopamin. Dopamin hat im Hirnstoffwechsel eine zentrale Stellung, vor allem in Bezug auf Wachheit, Konzentration und Wahrnehmung sowie Bewegung. Je nachdem, an welche Dopamin-Bindungsstelle (D1, D2, D3 oder D4) sich der Botenstoff mehr oder weniger stark bindet, werden etwas unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Alle Neuroleptika blockieren Bindungsstellen für Dopamin und dämpfen dadurch die bei Psychosen überschießende Dopamin-vermittelte Nerventätigkeit. Nach der Ausprägung ihrer Wirkung und der Art der Bindungsstellen im Nervensystem unterscheidet man jedoch zwischen so genannten typischen (oder klassischen) Neuroleptika und den atypischen Neuroleptika.
- Die typischen Neuroleptika greifen vor allem an den Bindungsstellen D1, D2, D3 und D4 für Dopamin an. Durch die dortige Hemmung der Dopaminwirkung werden die Erregungszustände im Zusammenhang mit einer Psychose verringert. Allerdings kommt es gleichzeitig zu relativ vielen Nebenwirkungen, die ebenfalls auf den entstehenden Dopaminmangel zurückzuführen sind.
Besonders häufig sind Bewegungsstörungen, die vom Gehirn ausgehen. Diese Bewegungsstörungen nennt der Fachmann "extrapyramidal-motorische Symptome". Zu Beginn der Behandlung kommt es zu so genannten Frühdyskinesien. Als Dyskinesien werden spontan auftretende, unwillkürliche Bewegungen, zum Beispiel Zungen- und Blickkrämpfe bezeichnet. Innerhalb weniger Wochen können Symptome einer durch Neuroleptika ausgelösten Parkinson-Erkrankung auftreten. Bewegungsarmut (Akinese), erhöhte Muskelspannung (Rigor) und Zittern (Tremor) sind solche möglichen Symptome. So genannte Spätdyskinesien treten erst nach länger dauernder Neuroleptika-Einnahme auf. Sie äußern sich zum Beispiel als Schmatz- und Zungenbewegungen. Diese Symptome bleiben bei einigen Patienten auch nach Absetzen der Neuroleptika bestehen. Bei anderen Patienten kann es zu Bewegungsunruhe (Akathisie) kommen. Dies meint die Unfähigkeit, ruhig sitzen bleiben zu können.
Je nach dem welche Dopaminrezeptoren ein typisches Neuroleptikum stärker blockiert, können sich die Auswirkungen stark unterscheiden. So vermag ein gezielt auf die Rezeptoren D2 und D3 wirksames Neuroleptikum wie Tiaprid Bewegungsstörungen sogar zu unterdrücken.
Weitere unerwünschte Wirkungen der typischen Neuroleptika betreffen das vegetative Nervensystem. Zu nennen sind hier unter anderem starke Müdigkeit, Mundtrockenheit, Schwitzen und Verstopfung. Schwach antipsychotische Neuroleptika rufen meist weniger Bewegungsstörungen hervor als die stark auf Psychosen wirkenden Neuroleptika, verursachen aber dafür mehr Störungen des vegetativen Nervensystems.
Beispiele für typische Neuroleptika sind Haloperidol, Promethazin, Promazin, Chlorprothixen, Perazin, Melperon, Thioridazin, Tiaprid, Fluspirilen. - Bei den atypischen Neuroleptika, die später entwickelt wurden als die typischen, liegt ein etwas anderes Wirkprinzip vor. Neben unterschiedlich ausgeprägter Blockade der Bindungsstellen D1 bis D4 für Dopamin zeigen diese Substanzen meist noch hemmende Wirkungen auf Serotonin-Rezeptoren und Bindungsstellen anderer Botenstoffe im Gehirn. Es kommt zu wesentlich weniger Nebenwirkungen als bei den typischen Neuroleptika. Besonders Bewegungsstörungen, aber auch Müdigkeit treten deutlich seltener auf. Außerdem wirken atypische Neuroleptika besser als die typischen auf die Zeichen der so genannten Negativ-Symptomatik (Gefühlsverflachung, sozialen Rückzug, Antriebsmangel). Atypische Neuroleptika sind besonders geeignet, um neuerliche Schübe der Erkrankung zu verhindern (Rezidivprophylaxe).
Zu den atypischen Neuroleptika gehören die Wirkstoffe Sulpirid, Clozapin, Risperidon, Amisulprid, Quetiapin, Olanzapin, Ziprasidon und andere.
Eine spezielle Nebenwirkung der Neuroleptika ist das so genannte maligne neuroleptische Syndrom. Hier kommt es zu Fieber, Muskelsteifigkeit und Bewegungsstarre, aber auch zu Bewusstseinsstörungen, starkem Schwitzen und beschleunigter Atmung. Das maligne neuroleptische Syndrom ist zwar sehr selten, aber möglicherweise lebensbedrohlich. Besonders junge Männer sind gefährdet.
Die vor allem zur Behandlung von Psychosen eingesetzten Neuroleptika erhöhen das Risiko von Schizophrenie-Patienten, einen Schlaganfall zu erleiden; besonders gefährdet sind Demenzkranke. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist bei Therapie mit Neuroleptika insgesamt um den Faktor 1,73 erhöht. Die Gefahr eines Schlaganfalls ist jedoch bei zwei Patienten-Gruppen besonders gross: bei Patienten, die mit sogenannten atypischen Neuroleptika behandelt werden und bei Demenz-Kranken. Aufgrund dieser Erkenntnisse sind zumindest für Demenzkranke beide Arten von Neuroleptika (sowohl klassische als auch atypische) ungeeignet, da für sie die Risiken gegenüber dem Nutzen der Medikamente überwiegen. Sie sollten dieser Patientengruppe möglichst nicht mehr verschrieben werden.