Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat Wirkung

Die Wirkstoffkombination Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat gehört zur Gruppe der Mineralstoffe.

Natriumchlorid ist uns allen bekannt als Kochsalz. Die heilende Wirkung von Salzen ist schon seit Jahrhunderten bekannt. So lindert ein Aufenthalt in salzhaltiger Meerluft oder in Kurorten, in denen salzhaltiges Quellwasser über Holzreiser (Gradierwerke) verdunstet wird, die Beschwerden bei Atemwegserkrankungen. Das hat folgenden Hintergrund: Natriumchlorid zieht Wasser an. Diesen Effekt sehen wir, wenn wir Salz auf eine Gurkenscheibe streuen - die Gurkenoberfläche wird in kurzer Zeit nass. Wird Natriumchlorid in die Nase eingebracht, legt sich - aufgrund der Wasseranziehung aus dem Gewebe - ein Feuchtigkeitsfilm auf die Nasenschleimhaut. Zum einen wird so das Naseninnere befeuchtet, desweiteren werden festsitzende trockene Borken und Krusten in der Nase gelöst - die Nasenatmung wird freier.

Warum sind feuchte Nasenschleimhäute wichtig?

Unsere Atemwege sind mit Schleimhaut ausgekleidet. In die Schleimhaut der oberen Atemwege sind Drüsenzellen und sogenannte Flimmerhärchen (Zilien) eingebettet. Drüsenzellen produzieren eine Flüssigkeit (das sogenannte Sekret). Damit wird die eingeatmete Luft (circa 10.000 Liter pro Tag) angefeuchtet. Gleichzeitig werden Staub, Schmutz und Krankheitserreger (wie Bakterien oder Viren) an den Naseninnenwänden abgelagert. Nun kommen die Flimmerhärchen ins Spiel. Sie sind in ständiger Bewegung und befördern die aufgenommenen Fremdkörper wie auf einem Förderband nach außen oder - über den Rachen - zum Magen. Sind die Schleimhäute ausgetrocknet, ist deren natürliche Funktion nicht mehr gewährleistet: das Eindringen von Krankheitserregern wird erleichtert, Geruchs- und Geschmacksempfindungen sind beeinträchtigt. Außerdem kann kann die Schleimhaut gereizt sein. 

Natriumhydrogencarbonat kennen wir als Speisesoda, Backsoda oder Speisenatron. Das säurebindende Mittel bindet überschüssige Säure und normalisiert den pH-Wert. Bei der Anwendung in der Nase macht man sich die Zersetzung des Wirkstoffs in Feuchtigkeit zunutze. Bei der Zersetzung entsteht neben Bicarbonat auch Kohlendioxid. Kohlendioxid wirkt anregend und durchblutungsfördernd auf die Nasenschleimhaut: mehr Durchblutung bedeutet mehr Feuchtigkeit.

Die Wirkstoffkombination Natriumchlorid + Natriumhydrogenphosphat kann - bei Anwendung im Mund, zum Beispiel als Lutschtablette - trockene Mundschleimhaut anfeuchten. So wird Mundtrockenheit entgegen gewirkt. Die Wirkstoffe aktivieren den Speichelfluss und neutralisieren überschüssige Säuren, zum Beispiel nach dem Genuss von Kaffee.

Was bewirkt eine feuchte Mundschleimhaut?

In der Mundhöhle befinden sich Speicheldrüsen, die täglich etwa 1 bis 2 Liter Speichel produzieren. Der Speichel befeuchtet einerseits die Mundhöhle, andererseits wird er zur ersten Aufbereitung gekauter Nahrungsmittel benötigt. Speichel unterstützt so den Verdauungsprozess. Zusätzlich enthält Speichel antibakteriell wirksame Substanzen und schützt uns daher vor Infektionen. Nur bei stetigem Speichelfluss werden Speisereste und gebildete Säuren aus der Mundhöhle entfernt, gleichzeitig werden Mund, Rachen und Zähne gereinigt. Dies gewährleistet sogar einen gewissen Schutz vor Karies. Nicht selten findet man bei Menschen mit Mundtrockenheit auch Anzeichen eines Zahnverfalls.

Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Natriumchlorid + Natriumhydrogencarbonat gehört: Säurebindende Mittel Mittel gegen Erkältungskrankheiten Mineralstoffe