Naftidrofuryl Wirkung

Naftidrofuryl ist ein Thrombozytenaggregationshemmer und gehört zur Gruppe der innerlich anzuwendenden durchblutungsfördernden Mittel. Die Wirkung für alle Anwendungsbereiche beruht auf folgenden verschiedenen Prinzipien:

In den Blutgefäßwänden sowie an den Blutplättchen (Thrombozyten) befinden sich Bindungsstellen (Rezeptoren) für den körpereigenen Botenstoff Serotonin. Serotonin bindet sich normalerweise an diese Rezeptoren. Das bewirkt physiologisch eine Verengung der Blutgefäße, eine Erhöhung der Durchlässigkeit der Blutkapillaren sowie ein Zusammenkleben der Blutplättchen. Naftidrofuryl verhindert, dass sich Serotonin an die Rezeptoren bindet. Infolgedessen erweitern sich die Gefäße und es kann mehr Blut hindurchströmen. Das Zusammenkleben der Blutplättchen wird so ebenfalls gehemmt, das Blut verklumpt darum deutlich weniger. Der Wirkstoff verbessert also die grundlegende Durchblutungssituation im Körper.

Daneben soll Naftidrofuryl die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Dies kommt unter anderem durch eine verbesserte Verformbarkeit der roten Blutkörperchen zustande. Die roten Blutkörperchen sind scheibenförmige, kernlose Blutzellen. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) und transportieren den Sauerstoff von der Lunge zu den Geweben. Besser verformbare rote Blutkörperchen können auch enge Blutgefäße schneller und effektiver durchströmen. Die Sauerstoffversorgung wird so ebenfalls erhöht.

Es gibt weiterhin Hinweise, dass Naftidrofuryl die Durchlässigkeit von Gefäßen vermindert. So würden Wasseransammlungen in Zellen und Geweben (Ödeme) aufgrund von erhöhter Gefäßdurchlässigkeit reduziert werden. Dieser Wirkmechanismus ist aber noch nicht vollständig gesichert.

Abschließend kann noch erwähnt werden, dass dieser Wirkstoff örtlich betäubende Eigenschaften hat.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Naftidrofuryl gehört: Durchblutungsfördernde Mittel