Modafinil Gegenanzeigen

Modafinil darf nicht angewendet werden bei:

Die Anwendung von Modafinil wird ebenfalls nicht empfohlen bei:

  • bekannter Vergrößerung der linken Herzkamme (linksventrikulärer Hypertrophie)
  • einem druckbelasteten rechten Herz infolge einer Drucksteigerung im Lungenkreislauf (Cor pulmonale)
  • einer Fehlbildung des Mitralklappenapparates, die bei einer früheren Anwendung von ZNS-anregenden Medikamenten Symptome machte (sogenanntes Mitralklappenprolapssyndrom). Dieses Syndrom kann sich durch EKG-Veränderungen infolge einer Mangeldurchblutung sowie durch Brustschmerzen oder Herzrhythmusstörungen äußern.

Modafinil sollte nur nach einer vollständigen ärztlichen Untersuchung der übermäßigen Schläfrigkeit angewandt werden. Bei den betroffenen Personen muss vom Arzt vor Behandlungsbeginn eine Narkolepsie gemäß der ICSD-Kriterien diagnostiziert wurden sein. Die Untersuchung hierfür beinhaltet gewöhnlich:

  • eine Patientenanamnese
  • eine Untersuchung des Schlafes unter Laborbedingungen
  • den Ausschluss anderweitiger Ursachen der beobachteten Schläfrigkeit.

Besondere Hinweise

Nach der Einnahme von Modafinil kann es zu schweren Hautausschlägen kommen. Diese können so massiv auftreten, dass eine Krankenhauseinweisung notwendig wird und die Therapie abgebrochen werden muss. Der Hautausschlag trat für gewöhnlich innerhalb von einer bis fünf Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Vereinzelt kamen die Symptome auch nach einer längeren Behandlungsdauer (beispielsweise von drei Monaten). Modafinil muss beim ersten Anzeichen eines Hautausschlags abgesetzt werden. Die Behandlung darf anschließend auch nicht wieder aufgenommen werden. Zu den schweren und teilweise lebensbedrohlichen Ausschlägen zählen unter anderem das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), die toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und das Hypersensitivitätssyndrom Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms (DRESS).

Möglicherweise reagiert der Körper zu Beginn der Behandlung überempfindlich auf Modafinil. Solche Überempfindlichkeitsreaktionen können sehr schwer sein und mit einer Multi-Organ-Beteiligung einhergehen. Ein Versagen aller Organe kann sogar einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen und lebensgefährlich sein. Das Risiko oder die Schwere der Überempfindlichkeitsreaktionen mit Multi-Organ-Beteiligung im Zusammenhang mit Modafinil sind nicht vorhersagbar. Die Anzeichen und Symptome für diese Erkrankung sind vielfältig. Häufig sind Fieber und Hautausschlag sowie Beschwerden der betroffenen Organe. Je nach Organbeteiligung sind folgende Beschwerden beziehungsweise Erkrankungen typisch:

Weitere Symptome und Anzeichen anderer Organ-Beteiligungen sind ebenfalls denkbar. Bei Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion mit Multi-Organ-Beteiligung muss Modafinil abgesetzt werden. Gegebenenfalls ist eine Klinikeinweisung erforderlich. 

Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen müssen während der Behandlung regelmäßig ärztlich überwacht werden, vor allem nach Dosisanpassungen. Folgende Erkrankungen erfordern im Behandlungsverlauf eine besondere sorgfältige Kontrolle:

Eventuell verschlechtern sich die Symptome dieser Erkrankungen oder es kommen neue Beschwerden hinzu. Treten psychiatrische Symptome im Zusammenhang mit einer Modafinil-Therapie auf, muss Modafinil abgesetzt werden. Die Therapie darf auch nach Rückgang der Beschwerden nicht wieder aufgenommen werden.

Modafinil kann Angststörungen auslösen oder verschlechtern. Patienten mit bedeutsamen Angststörungen sollten deshalb nur in Facheinrichtungen mit Modafinil behandelt werden.

Während der Behandlung mit Modafinil sind Selbstmordgedanken und Selbsttötungsabsichten beobachtet wurden. Werden solche Gedanken erstmals bemerkt oder verschlimmern sich schon bestehende Selbstmordabsichten muss die Therapie mit Modafinil beendet werden. Außerdem ist eine engmaschige ärztliche Überwachung dieser Patienten erforderlich.

Modafinil kann psychotische oder manische Symptome verursachen oder verschlechtern (einschließlich Sinnestäuschungen, Wahnvorstellungen und Erregungszuständen). Während einer Modafinil-Therpaie muss der Arzt sorgfältig darauf achten, ob psychotische oder manische Symptome neu auftreten oder sich bekannte Symptome verschlimmern. Je nach Ausprägung der Beschwerden muss die Modafinil-Therapie eventuell abgebrochen werden.

Modafinil sollte bei Patienten mit bipolarer Störung (manisch-depressive Erkrankung) nur mit großer ärztlicher Sorgfalt und Vorsicht angewendet werden. Bei diesen Patienten erhöht sich möglicherweise das Risiko für Episoden starker Niedergeschlagenheit und Bedrücktheit abwechselnd oder kombiniert mit krankhaft gesteigerter Stimmungslage beziehungsweise ausgeprägter Hochstimmung.

Durch die Behandlung mit Modafinil können aggressive oder feindselige Verhaltensweisen neu auftreten oder sich verschlimmern. Darauf muss der Arzt sehr genau achten und die Patienten entsprechend überwachen. Wenn aggressive oder feindselige Verhaltensweisen auftreten, kann ein Abbruch der Modafinil-Therapie erforderlich sein.

Es wird empfohlen, vor Therapiebeginn bei allen Patienten das EKG zu kontrollieren. Bei auffälligen Befunden sind weitere Untersuchungen und eine entsprechende Behandlung - vorzugsweise von einem Spezialisten - durchzuführen. Erst dann sollte eine Modafinil-Therapie in Betracht gezogen werden.

Während der Behandlung mit Modafinil muss der Arzt Blutdruck und Herzfrequenz regelmäßig überwachen. Treten Herzrhythmusstörungen auf oder entwickelt sich ein mittelschwerer bis schwerer Bluthochdruck, muss Modafinil abgesetzt werden. Eine weitere Therapie mit diesem Wirkstoff ist erst wieder möglich, wenn diese Erkrankungen entsprechend untersucht und behandelt wurden.

Da Modafinil die Wachheit fördert, sollte auf Anzeichen von Schlafstörungen geachtet werden. Wichtig: Die Behandlung mit Modafinil ist keinesfalls ein Ersatz für Schlaf! Auch während der Behandlung muss eine gute Schlafhygiene beibehalten werden. Eventuell sollte der Arzt den Koffeinkonsum des Patienten überprüfen.

Modafinil führt möglicherweise zu einer Medikamentenabhängigkeit. Daran sollte insbesondere bei einer Langzeitanwendung gedacht werden. Es empfiehlt sich, gerade Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte sehr engmaschig und sorgfältig ärztlich zu überwachen.

Modafinil bei Schwangerschaft & Stillzeit

Es gibt bislang nur begrenzte Erfahrungen über die Sicherheit von Modafinil in der Schwangerschaft. Der Einsatz des Wirkstoffes wird deshalb nicht empfohlen bei schwangeren Frauen und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine wirksame Form der Verhütung anwenden.

Sexuell aktive Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine wirkungsvolle Empfängnisverhütung sicherstellen, bevor sie mit der Einnahme von Modafinil beginnen. Modafinil kann die Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva ("Pille") beeinträchtigen. Daher werden alternative beziehungsweise begleitende empfängnisverhütende Methoden während der gesamten Therapie und für mindestens zwei Monate nach Absetzen von Modafinil empfohlen.

Modafinil sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Der Wirkstoff und seine Abbauprodukte gelangten bei stillenden Tieren in die Muttermilch. Dies kann auch für Menschen nicht ausgeschlossen werden.

Modafinil und Kinder

Weil es keine ausreichenden Studien zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Modafinil bei Kindern und Jugendlichen gibt, sollte diese Altersgruppe nicht mit dem Wirkstoff behandelt werden.