Mittel gegen Wurmerkrankungen Wirkungsweise

Würmer rechnet man schon zu den so genannten höheren Tieren, da sie über regelrechte Organe und ein Nervensystem verfügen. Daraus ergeben sich auch die Ansatzpunkte für ihre Bekämpfung.

Wurmmittel (Anthelminthika) unterscheidet man nach ihrem Wirkmechanismus:
  • Wirkstoffe aus der Gruppe der Benzimidazole wie das Albendazol und Mebendazol stören den Stofftransport im Wurm. Genauer gesagt: Indem diese Wirkstoffe kleine Stützeiweiße (Mikrotubuli) der Wurmzellen lahm legen, können die Wurmzellen keinen Zucker mehr aufnehmen. Zucker aber ist als Hauptlieferant von Energie für einen Wurm überlebenswichtig. Der Wirkstoff Pyrvinium hindert den Wurm ebenfalls an der Verwertung von Zucker und der Parasit verhungert. Ganz ähnlich wirkt Niclosamid. Es stört den Zuckerstoffwechsel dergestalt, dass sich Zwischenprodukte aus der Zuckerverwertung im Wurm anhäufen und ihn vergiften.
  • Andere Wirkstoffe beeinflussen die Erregungsübertragung zwischen Nerven und Muskeln des Wurmes. Pyrantel beispielsweise blockiert die Reizübertragung vom Nerv auf den Muskel, so dass es nicht mehr zu Zusammenziehungen der Muskeln kommen kann. Praziquantel hingegen sorgt für eine Übererregung der Wurm-Muskelzellen, in deren Folge krampfartige Lähmungen auftreten. Die Wirkung beider Substanzen ist im Prinzip gleich: Der Wurm kann sich nicht mehr bewegen, stirbt ab und wird ausgeschieden.