Metronidazol Gegenanzeigen

Metronidazol solte nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen einen anderen Stoff aus der Gruppe der Nitroimidazole angewandt werden. Als Ausnahme gelten lediglich lebensbedrohliche Erkrankungen.

Da dieser Wirkstoff hauptsächlich über die Leber ausgeschieden wird, sollte Metronidazol bei schweren Lebererkrankungen nur nach sorgfältiger ärztlicher Überprüfung von Nutzen und Risiko eingesetzt werden. Die Leberwerte müssen in diesem Fall regelmäßig überwacht werden. Wenn der Wirkstoff als Gel zur Behandlung des Zahnfleisches eingesetzt wird, muss dies allerdings nicht berücksichtigt werden.

Bei Erkrankungen des Nervensystems (zum Beispiel bei Epilepsie) und bei Blutbildungsstörungen darf Metronidazol nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. In diesen Fällen entscheidet der behandelnde Arzt individuell.

Zur Behandlung der Rosazea (Hauterkrankung von Stirn und Wangen mit fleckiger Rötung und Schuppung) dürfen Patienten mit einer fehlerhaften Blut-Zusammensetzung metronidazolhaltiges Gel und auch Creme nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung anwenden.

Metronidazol bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bis heute gibt es keinen gesicherten Hinweis dafür, ob Metronidazol zu einer Schädigung des Ungeborenen führt. Deshalb sollte der Wirkstoff im ersten Schwangerschaftsdrittel vorsichtshalber nur bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen eingesetzt werden. Danach ist eine sehr sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich. Soweit möglich, sollte während der Schwangerschaft nur die örtliche Darreichungsform als Gel oder Creme angewandt werden.

Da Metronidazol in die Muttermilch übertritt, sollte auf die Anwendung innerhalb der Stillperiode verzichtet werden. Ist dies nicht möglich, so muss das Stillen für die Dauer der Therapie unterbrochen werden. Gel, welches zur Behandlung des Zahnfleisches eingesetzt wird, gilt allerdings als unbedenklich.

Metronidazol und Kinder

Kinder erhalten zur Behandlung von Infektionen in der Regel 20 bis 30 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Die Dosis für Kinder über zwölf Jahre beträgt 0,25 bis maximal 2 Gramm pro Tag. Der Arzt wird die Dosierung und Dauer der Therapie bei jedem Kind individuell festlegen.

Metronidazolhaltiges Gel oder metronidazolhaltige Creme dürfen nicht bei Kindern angewendet werden, um eine Rosazea (Gesichtshauterkrankung) zu behandeln. Die Behandlung mit metronidazolhaltigem Gel bei der Therapie der entzündlichen Zahnbetterkrankung (Parodontitis) ist ebenfalls nur für Erwachsene vorgesehen.