Metoprolol + Hydrochlorothiazid – Gegenanzeigen
Außerdem sollte die Wirkstoffkombination nicht angewendet werden bei akuter Nierenentzündung, zu niedriger Kaliumblutkonzentration, Blutverlust, erhöhtem Calciumblutspiegel und Gicht.
Bei verengenden Atemwegserkrankungen (zum Beispiel Asthma) und fortgeschrittenen Durchblutungsstörungen ist die Wirkstoffkombination ebenfalls nicht anzuwenden. Gleiches gilt bei Wasserlunge (Lungenödem), schwer zu therapierender Unterzuckerung oder Störungen des Säure-Basen-Haushalts (Azidose, Übersäuerung des Körpers).
Bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmern (Wirkstoffe, die gegen Depressionen eingesetzt werden) oder intravenöser Verabreichung von Calciumkanalblockern vom Verapamil- und Diltiazem-Typ und anderen Antiarrhythmika (Wirkstoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, zum Beispiel Disopyramid) (Ausnahme: Intensivmedizin) ist von der Wirkstoffkombination abzusehen.
Menschen mit Herzrhythmusstörungen (zum Beispiel Erregungs- oder Überleitungsstörungen, AV-Block 2. oder 3. Grades und SA-Block), verlangsamter Herzfrequenz (Bradykardie oder Sinusknotensyndrom), zu geringem Blutdruck (Hypotonie) oder kardiogenem Schock (durch Herzversagen ausgelöster Schock) dürfen Metoprolol + Hydrochlorothiazid nicht einnehmen. Gleiches gilt für Menschen mit einer schweren Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), insbesondere, wenn die Herzmuskelschwäche-Patienten mit Betasympathomimetika behandelt werden, einen Ruhepuls von weniger als 68 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn oder wiederholt einen zu geringen Blutdruck haben.
Eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung ist unerlässlich bei
- leichtereren Herzreitleitungsstörungen
- unkontrollierbaren Angina Pectoris-Anfällen (anfallsweise Brustenge mit Schmerzen) in den letzten 28 Tagen
- Herzklappenerkrankungen
- Herzmuskelerkrankungen
- geplanten oder durchgeführten Herzoperationen innerhalb von vier Monaten vor Behandlungsbeginn
- Herzgefäßeverkalkung
- Kreislaufregulationsstörungen
- Durchblutungsstörungen im Gehirn
- leichteren Nierenfunktionsstörungen
- leichteren Leberfunktionsstörungen
- Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes
- Patienten über 80 Jahren oder unter 40 Jahren
- Phäochromozytom (bestimmte Form eines Nebennierentumors)
- (Schuppenflechte) in der Eigen- oder Familienkrankengeschichte
- Zuckerkrankheit mit stark schwankenden Blutzuckerspiegelwerten
- strengem Fasten
- schwerer körperlicher Arbeit
- einer laufenden Desensibilisierungstherapie (Therapie zur Reduktion von allergischen Reaktionen)
- starken Magen-Darm-Beschwerden
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Gallenblasenentzündungen
- Gefäßentzündungen
- Nervenstörungen
- Kurzsichtigkeit
- Blutbildveränderungen
- schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vergangenheit
- gleichzeitiger Behandlung mit Wirkstoffen gegen Herzmuskelschwäche (Herzglykoside), Glukokortikoiden (Wirkstoffe gegen Entzündungen) oder Abführmitteln
Metoprolol + Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaft & Stillzeit
Die Einnahme der Wirkstoffkombination Metoprolol + Hydrochlorothiazid während der Schwangerschaft ist verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.
Für den Wirkstoffpartner Hydrochlorothiazid gelten zudem folgende Warnhinweise:
Für die Anwendung von Hydrochlorothiazid (HCT) gibt es bislang nur begrenzte Erfahrungen in der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Auf Grund des Wirkmechanismus kann Hydrochlorothiazid im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel die Versorgung des Ungeborenen im Mutterleib gefährden und zu vor- und nachgeburtlichen Auswirkungen wie Gelbfärbung der Haut und Schleimhaut (Ikterus), Störung des Elektrolythaushalts und einem Mangel an Blutplättchen (sogenannte Thrombozytopenie) beim Säugling führen.
Weiterhin kann sich das Blutplasma-Volumen der Mutter verringern, was das Risiko einer Minderdurchblutung des Mutterkuchens (der sogenannten Plazenta) birgt. Deshalb darf Hydrochlorothiazid (unter anderem) nicht bei Gewebswasseransammlungen in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsödemen), Bluthochdruck in der Schwangerschaft (Schwangerschaftshypertonie) sowie auch nicht bei einer sogenannten Präeklampsie (eine Schwangerschaftserkrankung mit erhöhtem Blutdruck, vermehrter Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe) gegeben werden.
Hohe Dosen von Hydrochlorothiazid können die Milchbildung hemmen. Zudem tritt der Wirkstoff in die Muttermilch über. Deshalb sollten stillende Frauen nicht mit Hydrochlorothiazid behandelt werden.