Metildigoxin Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Metildigoxin oder andere Herzglykoside sowie bei zu hohem (Hyperkaliämie) oder zu niedrigem Kaliumspiegel (Hypokaliämie) und bei zu hohem Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) nicht eingenommen werden.

Patienten mit Aussackungen der Hauptschlagader, bestimmten Herzrhyhtmusstörungen in Form von kardialen Arrhythmien, Kammertachykardie oder WPW-Syndrom, Entzündungen des Herzmuskels (hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie) oder schweren Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades und Karotissinussyndrom) dürfen Metildigoxin ebenfalls nicht anwenden.

Bei Patienten mit Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen (AV-Block I. Grades ), Reizüberleitungsstörungen am Sinusknoten (Sinusknotensyndrom) oder vor einer geplanten elektrischen Kardioversion ist eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung vor der Anwendung erforderlich.

Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit ist vom Arzt zu beachten bei Patienten höheren Lebensalters sowie Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion, Sauerstoffmangel oder Störungen des Elektolythaushalts.

Metildigoxin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Während der Schwangerschaft muss die Patientin besonders sorgfältig ärztlich überwacht. Außerdem ist auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung durch den Arzt zu achten. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufig eine Verminderung der Dosis angebracht. Hinweise auf eine schädigende Wirkung für das ungeborene Kind haben sich bisher nicht gezeigt.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Die vom Säugling aufgenommene
Menge ist jedoch gering, so dass bei richtiger ärztlicher Dosierung und Überwachung ein Abstillen nicht notwendig ist. Nachteilige Effekte auf den Säugling wurden bislang nicht beobachtet.

Metildigoxin und Kinder

Bei Kindern wird Metildigoxin nach Körpergewicht dosiert. Eine zu hohe Dosierung zu Behandlungsbeginn kann insbesondere bei Säuglingen zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Behandlung bei Säuglingen sollte daher nur in Notfällen und nach sorgfältigster ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden.

Da bei Früh- und Neugeborenen die erforderlichen Metildigoxin-Dosen stark schwanken können, müssen die Metildigoxinspiegel regelmäßig und sorgfältig durch den Arzt kontrolliert werden.