Methadon Wirkung

Methadon gehört zur Gruppe der opioiden Schmerzmittel und wird hauptsächlich als Drogenersatzmittel bei opiat-/opioidabhängigen Personen eingesetzt. Methadon ist ein künstlich hergestelltes Opioid und ähnelt in seiner Wirkung sehr stark dem Morphin indem es an die gleichen Rezeptoren (Andockstellen) im Zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) bindet. Darum kann es Personen verabreicht werden, die von sich aus keine Drogen mehr einnehmen möchten, es aber ohne Ersatzdroge aufgrund der starken Entzugssymptome nicht schaffen. Desweiteren kann Methadon auch als Ersatzdroge dienen, wenn der Person kein Heroin (künstlich aus Morphin gewonnen) oder Morphin zur Verfügung steht, zum Beispiel während eines Krankenhausaufenthaltes. Ziel dieser Drogenersatztherapie ist die gesundheitliche und psychische Stabilisierung der Suchtkranken. Da Methadon von Ärzten oder Beratungsstellen legal abgegeben wird, unterliegen die Suchtkranken nicht mehr dem Zwang, täglich viel Zeit und Geld für die Beschaffung von Drogen wie Heroin und Morphin aufzuwenden. Zudem werden Diebstähle und Prostitution als Beschaffungskriminalität sowie die Verbreitung beziehungsweise Übertragung von HIV und Hepatitis (Leberentzündung) verringert.

Die Abgabe von Methadon erfolgt nur gegen Vorlage eines Betäubungsmittel-Rezeptes (BtM nach dem Betäubungsmittelgesetz).

Methadon wird auch als Levomethadon bei Tumorschmerzen in der Krebs-Therapie eingesetzt. Insbesondere Patienten, die sehr hohe Mengen Morphin brauchen, können von Levomethadon profitieren.

In einer labormedizinischen Studie hat man erkannt, dass Methadon auch Leukämie-Zellen abtöten kann. Ob und wie Methadon für diesen Zweck eingesetzt werden könnte, ist noch unbekannt.

Methadon kann als Tablette, Tropfen, Zuckerlösung oder auch als Injektion (Spritze) verabreicht werden. Wird es eingenommen setzt die Wirkung verlangsamt ein. Das bedeutet, der gewünschte "Kick" wie nach normaler Drogenzufuhr bleibt aus. Dadurch kommt es auch nicht zu dem euphorisierenden Gefühl, das zur Abhängigkeit führt oder eine solche verstärkt. Wird Methadon jedoch in die Vene gespritzt, ähnelt es der Wirkung einer Heroinspritze. Der Arzt wird individuell entscheiden, welche Darreichungsform für den jeweiligen Patienten sinnvoll ist.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Methadon gehört: Opioide Schmerzmittel