Mefloquin Wechselwirkungen

Mefloquin darf nicht zusammen mit verwandten Wirkstoffen wie Chininsulfat, Chinin, Chindin oder Chloroquin eingesetzt werden. Das könnte zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommt, insbesondere zu Veränderungen der Herzschlagfolge und zu Krampfanfällen. Fälle von schwerer akuter Malaria können jedoch zunächst über mindestens zwei bis drei Tage mit Chinin als Infusion und anschließend mit Mefloquin behandelt werden. Verstärkte Nebenwirkungen können weitgehend vermieden werden, wenn Mefloquin nicht früher als zwölf Stunden nach der letzten Dosis von Chinin verabreicht wird.

Keinesfalls darf eine gleichzeitige Gabe von Mefloquin und Halofantrin (ein anderes Mittel gegen Malaria) oder Ketoconazol (ein Mittel gegen Pilzerkrankungen) erfolgen. Das könnte zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen.

Bei Epileptikern, die mit krampfhemmenden Wirkstoffen (Antikonvulsiva) wie wie Valproinsäure, Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin behandelt werden, kann Mefloquin das Risiko von Krampfanfällen erhöhen. Eine gleichzeitige Gabe kann die krampfhemmende Wirkung der Wirkstoffe verringern.

Die gleichzeitige Verabreichung von Wirkstoffen, die die Erregungsleitung im Herzen beeinflussen (wie Antiarrhythmika, Beta-Rezeptorenblocker, Calciumantagonisten, Antihistaminika oder H1-Blocker, trizyklische Antidepressiva und Phenothiazine) können zu einer QT-Verlängerung (eine EKG-Veränderung) führen. Diese könnte in bedrohlichen Herzschlagunregelmäßigkeiten enden.

Mefloquin führt möglicherweise zu Wechselwirkungen mit blutzuckersenkenden Wirkstoffen zum Einnehmen (orale Antidiabetika) und/oder Blutgerinnungshemmern zum Einnehmen (orale Antikoagulanzien). Deshalb sollte bei einer Malariavorbeugung vor der Abreise die Wirkleistung dieser Wirkstoffe vom Arzt kontrolliert werden. Eventuell muss er die Dosis dieser Wirkstoffe neu anpassen.

Wird Mefloquin gleichzeitig mit einem Typhus-Lebendimpfstoff zum Einnehmen verabreicht wird, kann der Impferfolg möglicherweise ausbleiben. Impfungen mit abgeschwächten (attenuierten) Lebendbakterien müssen mindestens drei Tage vor der ersten Dosis Mefloquin abgeschlossen sein.

Die gleichzeitige Anwendung von Mefloquin mit Wirkstoffen, die bekanntermaßen Krampfanfälle auslösen können wie trizyklische Antidepressiva oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (gegen Depressionen), Bupropion (gegen Depressionen und zur Raucherentwöhnung), Antipsychotika (Nervendämpfungsmittel), Tramadol (gegen Schmerzen), Chloroquin (ein Mittel gegen Malaria) oder einige Antibiotika, kann das Risiko für Krampfanfälle erhöhen.