Medroxyprogesteron Wirkung

Medroxyprogesteron ist eine künstlich hergestellte Substanz aus der Gruppe der Gelbkörperhormone (Gestagene). Die Wirkung ähnelt der des körpereigenen Hormons Progesteron, ist aber stärker.

Die jeweilige Wirkungsweise ist dosisabhängig. In niedriger Dosierung (bis 10 Milligramm pro Tag) ersetzt der Wirkstoff bei Frauen mit unzureichender Bildung von Progesteron dessen Wirkung: Er bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor, verdickt den Schleim im Gebärmutterhals und erhöht die Körpertemperatur um etwa 0,5 Grad. Dies ist bei der Behandlung von Zyklusstörungen und -beschwerden sowie von Wechseljahresbeschwerden gewünscht. Je nach Art der Beschwerden kann Medroxyprogesteron dabei mit einem Östrogen-Präparat kombiniert werden.

In höherer Dosierung (bis zu 50 Milligramm pro Tag) führt Medroxyprogesteron zu Abbau und Verödung der Gebärmutterschleimhaut, wodurch die Endometriose-Therapie unterstützt wird.

Wird die Dosis weiter gesteigert, unterdrückt der Wirkstoff die Reifung einer Eizelle sowie den Eisprung und wirkt einer Schwangerschaft entgegen.
In sehr hoher Dosierung (bis zu 1000 Milligramm pro Tag) beeinflusst Medroxyprogesteron bestimmte Hormondrüsen des Körpers, so die Nebennierenrinde, die Eierstöcke und die Hypophyse. Dadurch sinkt der Östrogen-Spiegel im Blut und bestimmte Körpergewebe reagieren weniger stark auf dieses Geschlechtshormon. Das unterstützt die Behandlung von Tumoren der Brust und der Gebärmutter, wenn diese durch Östrogen zu weiterem Wachstum angeregt werden.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Medroxyprogesteron gehört: Gestagene