Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre Behandlung
Der Arzt wird, nach einer gründlichen Erfassung Ihrer Beschwerden, in aller Regel eine Magenspiegelung anordnen. Mit einer Magenspiegelung kann er einerseits Ort und Ausmaß des Geschwüres beurteilen und erkennen, ob eine Infektion mit dem Helicobacter pylori-Erreger vorliegt. Wird der Keim nachgewiesen, verordnet der Arzt eine einwöchige Therapie mit einer Medikamentenkombination aus einem Protonenpumpenhemmer (beispielsweise Omeprazol, Lansoprazol oder Pantoprazol) und zwei verschiedene Antibiotika mit den Wirkstoffen Amoxicillin und Clarithromycin (sogenannte Tripel-Therapie). Sechs bis acht Wochen nach Beendigung der Therapie wird erneut eine Magenspiegelung durchgeführt, um den Erfolg der Behandlung zu bestätigen. Konnte Helicobacter pylori beseitigt werden, kommt es in aller Regel zu einem Ausheilen des Geschwüres. Eine erneute Infektion mit dem Keim ist sehr selten.
Neuerdings gibt es neben der Tripel-Therapie die Quadrupel-Therapie. In jüngster Zeit nahm die Resistenz des in der Tripel-Therapie enthaltenden Antibiotikums Clarithromycin zu. Möglicherweise kommt es zu einer solchen Unempfindlichkeit, weil Clarithromycin oftmals auch als Antibiotikum bei Infektionen der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches gegeben wird. Die Quadrupel-Therapie besteht aus dem Protonenpumpenhemmer Omeprazol und einer Wirkstoffkombination aus Wismutsalz und den beiden Antibiotika Metronidazol und Tetracyclin.
Wird der Magenkeim Helicobacter pylori nicht nachgewiesen, werden Medikamente verschrieben, die die Magensäure-Ausscheidung blockieren. Dieses sind Protonenpumpenhemmer oder H2-Rezeptorenblocker (beispielsweise Ranitidin, Cimetidin oder Famotidin). Nichtsteroidale Antiphlogistika sollten nach Möglichkeit abgesetzt werden.
Dem erneuten Auftreten eines Geschwürs kann mit Misoprostol vorgebeugt werden. Misoprostol hemmt die Säure- und Pepsinproduktion im Magen. Außerdem unterstützt der Wirkstoff die Abwehrmechanismen der Magen- und Darmschleimhaut, indem es die schützende Bikarbonat- und Schleimproduktion fördert.
Komplikationen eines Geschwürs, wie Durchbruch oder Penetration, erfordern in der Regel einen operativen Eingriff.