Lynestrenol Wirkung

Lynestrenol ist eine künstlich hergestellte Substanz aus der Gruppe der Gestagene (Gelbkörperhormone). Seine Wirkung ähnelt der des körpereigenen Hormons Progesteron, ist aber stärker.

Der Wirkstoff ersetzt bei Frauen mit unzureichender Bildung von Progesteron dessen Wirkung: Er mindert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, lockert sie auf und bereitet sie auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Zudem beeinflusst er den Zeitpunkt des Einsprungs beziehungsweise unterdrückt diesen und bestimmt das Einsetzen der Monatsblutung. Auf diese Weise kann er unregelmäßigen Menstruationszyklen oder schmerzhaften Regelblutungen entgegenwirken sowie eine Schwangerschaft verhindern. Häufig wird der Wirkstoff dazu mit einem Östrogen kombiniert und nur in der zweiten Zyklushälfte eingenommen. Sein Absetzen führt dann zu einer Regelblutung. Wird der Wirkstoff ununterbrochen eingenommen, bleibt die monatliche Blutung aus.

Die hemmende Wirkung von Lynestrenol auf das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut wird bei der Behandlung der Endometriose ausgenutzt.

In sehr hoher Dosierung (bis zu 50 mg pro Tag) beeinflusst Lynestrenol bestimmte Hormondrüsen des Körpers, so die Nebennierenrinde, die Eierstöcke und die Hirnanhangsdrüse. Dadurch sinkt der Östrogen-Spiegel im Blut und bestimmte Körpergewebe reagieren weniger stark auf dieses Geschlechtshormon. Das unterstützt die Behandlung von Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom), da die Geschwülste durch Östrogen zu weiterem Wachstum angeregt werden.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Lynestrenol gehört: Gestagene