Losartan + Hydrochlorothiazid – Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen AT1-Rezeptor-Antagonisten, Sulfonamide (aufgrund möglicher Kreuzreaktionen) sowie gegen Hydrochlorothiazid,
- einer Verengung der Nierenarterien,
- nach einer Nierentransplantation,
- bei schweren Störungen der Nierenfunktion mit stark eingeschränkter Urinproduktion,
- Dialyse-pflichtigen Patienten,
- einer gleichzeitigen Behandlung mit ACE-Hemmern,
- schweren Leberfunktionsstörungen,
- einer gestörten Hormonproduktion der Nebennierenrinde (primärer Hyperaldosteronismus),
- Gicht,
- einer Verengung im Bereich der Herzklappen oder der Körperschlagader (Mitralklappenstenose oder Aortenstenose),
- einer Verdickung des Herzmuskelgewebes (hypertrophe Kardiomyopathie),
- einer schweren Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz - Stadium IV der NYHA-Einteilung),
- Angina-Pectoris-Anfällen, die unabhängig von körperlicher Belastung auftreten (instabile Angina
Pectoris), - schweren Herzrhythmusstörungen,
- Störungen des Mineralstoff- und Wasserhaushalts (insbesondere bei erniedrigten Blutspiegeln der Mineralien Natrium oder Kalium oder einem erhöhten
Kalzium-Blutspiegel), - Harnabflussstörungen, beispielsweise aufgrund einer Prostatavergrößerung,
- erniedrigtem Blutdruck oder Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position.
Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff anzuwenden bei:
- arteriellen Durchblutungsstörungen oder Arteriosklerose,
- einem Quincke-Ödem (angioneurotisches Ödem),
- einer gleichzeitigen Behandlung mit Glukokortikoiden, Herzglykosiden, Abführmitteln,
Nifedipin, Phenobarbital oder Cimetidin, - einer erhöhten Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems (Hormonsystem, das den Blutdruck reguliert),
- einer Vorbehandlung mit anderen Entwässerungsmitteln (Diuretika),
- einem nephrotischen Syndrom (Nierenerkrankung mit starker Eiweiß-Ausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme),
- beginnender Nierenarterienverengung,
- leichten Nierenfunktionsstörungen,
- Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes,
- Diabetes mellitus.
Losartan + Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaft & Stillzeit
Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme der Wirkstoffkombination Losartan + Hydrochlorothiazid nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.
Für den jeweiligen Wirkstoffpartner gelten folgende Warnhinweise:
Losartan
Eine Behandlung mit Losartan sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Losartan für zwingend erforderlich.
Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Losartan unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Losartan die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Losartan sind zu wenig Fruchtwasser der Mutter sowie eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Deshalb sollten im Falle einer Losartan-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Nierenfunktion und der Schädels des Ungeborenen per Ultraschall untersucht werden.
Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten, Losartan gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.
Hydrochlorothiazid (HCT)
Für die Anwendung von Hydrochlorothiazid (HCT) in der Schwangerschaft gibt es bislang nur begrenzte Erfahrungen, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Auf Grund des Wirkmechanismus kann Hydrochlorothiazid im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel die Versorgung des Ungeborenen im Mutterleib gefährden und zu vor- und nachgeburtlichen Auswirkungen wie Gelbfärbung der Haut und Schleimhaut (Ikterus), Störung des Elektrolythaushalts und einem Mangel an Blutplättchen (sogenannte Thrombozytopenie) beim Säugling führen.
Weiterhin kann sich das Blutplasma-Volumen der Mutter verringern, was das Risiko einer Minderdurchblutung des Mutterkuchens (der sogenannten Plazenta) birgt. Deshalb darf Hydrochlorothiazid (unter anderem) nicht bei Gewebswasseransammlungen in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsödemen), Bluthochdruck in der Schwangerschaft (Schwangerschaftshypertonie) sowie auch nicht bei einer sogenannten Präeklampsie (eine Schwangerschaftserkrankung mit erhöhtem Blutdruck, vermehrter Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe) gegeben werden.
Hohe Dosen von Hydrochlorothiazid können die Milchbildung hemmen. Zudem tritt der Wirkstoff in die Muttermilch über. Deshalb sollten stillende Frauen nicht mit Hydrochlorothiazid behandelt werden.