Lithium Wechselwirkungen

Antiepileptika wie Phenytoin, Carbamazepin, Methyldopa sowie tri-und tetrazyklische Antidepressiva erhöhen den Lithiumgehalt im Blut und steigern dadurch die Gefahr von Nervenschädigungen. Auch Diuretika wie Thiazide und andere kaliumsparende Entwässerungsmittel sowie Schleifendiuretika führen zu einer Erhöhung des Lithiumspiegels und damit zu einer Wirkungsverstärkung. Das Antibiotikum Metronidazol, nicht-steroidale Antirheumatika wie Indometazin, blutdrucksenkende ACE-Hemmer wie Captopril oder Enalapril sowie ebenfalls blutdrucksenkende Kalziumkanalblocker wie Diltiazem oder Verapamil können die Wirkstärke von Lithium sogar so stark erhöhen, dass es zu Vergiftungserscheinungen kommt.

Dagegen erniedrigen andere Diuretika aus der Gruppe der Carboanhydrasehemmer wie Azetazolamid den Lithiumgehalt im Blut und schwächen dessen Wirkung ab. Dies gilt auch für Harnstoff, säurebindende Mittel und Xanthinderivate wie Theophyllin und Koffein (im Kaffee).

Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline können den Lithiumspiegel erhöhen oder erniedrigen.

Die gleichzeitige Anwendung von Neuroleptika (Haloperidol, Chlorpromazin oder Clozapin) führt vor allem bei hoher Dosierung zu einem gehäuften Auftreten von unerwünschten Wirkungen. Auch die Kombination mit MAO-Hemmern und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern kann verstärkt zu Bewusstseinsstörungen, Ruhelosigkeit, Muskelzucken, gesteigerten Reflexen, Schweißausbrüchen, Frösteln und Zittern führen. In diesem Falle ist die gesamte Behandlung abzubrechen und gegebenenfalls eine Einweisung ins Krankenhaus einzuleiten.

Lithium verlängert die Wirkung von Muskelrelaxanzien, wie sie etwa vor Operationen verabreicht werden. Die Behandlung mit dem Wirkstoff sollte deshalb etwa 48 Stunden vor dem Eingriff abgebrochen werden.

Die Alkoholverträglichkeit wird durch Lithium abgeschwächt.