Lisinopril Wirkung

Lisinopril gehört zur Wirkstoffgruppe der ACE-Hemmer, stellt aber zusammen mit Captopril eine Besonderheit dar. Es muss im Gegensatz zu den anderen ACE-Hemmern nämlich nicht erst im Körper aktiviert werden, ist also kein Prodrug, sondern wird als aktive Form direkt gegeben.

Wie bei allen Wirkstoffen der ACE-Hemmer erfolgt die Blutdrucksenkung auf drei Wegen:

  • Durch die Verhinderung der Angiotensin-II-Bildung.
    Das Hormon Angiotensin II bewirkt, dass sich Blutgefäße stark zusammenziehen und so eine Blutdrucksteigerung verursachen. Angiotensin II wird in der Niere mittels des Enzyms ACE (Angiotensin-Converting-Enzym) gebildet. Lisinopril blockiert ACE, so dass praktisch kein Angiotensin II mehr gebildet werden kann. Die Blutgefäße entspannen sich und der Blutdruck sinkt.
  • Durch Förderung der Nierenfunktion.
    Lisinopril verstärkt die Ausscheidung von Kochsalz und Wasser. Dadurch wird das Blutvolumen verkleinert und der Druck in den Gefäßen gesenkt.
  • Durch direkte Erweiterung der Blutgefäße.
    Lisinopril behindert den Abbau des gefäßweitstellenden körpereigenen Stoffes Bradykinin. Dadurch kann Bradikinin länger wirken, die Gefäße bleiben dauerhaft erweitert.

Lisinopril muss nur einmal täglich genommen werden, da seine Wirkdauer circa 24 Stunden beträgt. Allerdings setzt seine Wirkung erst eine Stunde nach Einnahme ein. Außerdem ist Lisinopril ein Wirkstoff, der nur zu einem Viertel (25 Prozent) im Körper aufgenommen wird. Weil der Wirkstoff überwiegend von den Nieren mit dem Harn ausgeschieden wird, muss die Dosis bei Patienten mit starken Nierenfunktionsstörungen und mangelhafter Urinausscheidung vermindert werden.

Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Lisinopril gehört: ACE-Hemmer