Levofloxacin Gegenanzeigen

Levofloxacin darf nicht gegeben werden bei:

Bestimmte Erreger (sogenannte Methicillin-resistente S. aureus) besitzen wahrscheinlich eine Ko-Resistenz gegen Fluorchinolone (einschließlich Levofloxacin). Bei bekannter oder vermuteter Infektion mit diesem Erreger (MRSA-Infektion) wird Levofloxacin daher nicht für die Behandlung empfohlen; es sei denn, die Laborergebnisse bestätigen, dass der Erreger empfindlich gegen Levofloxacin ist (und der Arzt üblicherweise für die Behandlung von MRSA empfohlene Antibiotika als nicht geeignet erachtet). 

Besondere Hinweise:

Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, können eine neuromuskuläre Blockade auslösen und eine Muskelschwäche bei Patienten mit Myasthenia gravis verschlimmern. Schwere Nebenwirkungen nach Markteinführung (einschließlich Tod oder Beatmungspflicht) werden mit der Anwendung von Fluorchinolonen bei Patienten mit Myasthenia gravis in Zusammenhang gebracht. Daher wird Levofloxacin für Patienten mit Myasthenia gravis nicht empfohlen.

Chinolone können die Krampfschwelle herabsetzen und Krampfanfälle auslösen. Levofloxacin sollte, wie andere Chinolone auch, nur mit äußerster Vorsicht bei Empfänglichkeit (Prädisposition) für epileptische Anfälle eingesetzt werden. Das gilt auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Wirkstoffen, die die Krampfschwelle herabsetzen (wie beispielsweise Theophyllin). Bei Krämpfen sollte die Behandlung mit Levofloxacin abgebrochen und ein Arzt informiert werden.

Durchfall, insbesondere wenn schwer, anhaltend und/oder blutig während oder nach der Behandlung (einschließlich mehrerer Wochen nach Behandlungsende) mit Levofloxacin, kann ein Hinweis auf eine durch Clostridium difficile hervorgerufene Erkrankung (CDAD) sein. Eine solche Erkrankung kann mild, aber auch lebensbedrohlich verlaufen. Daher ist es wichtig, dass vom Arzt diese Diagnose in Betracht gezogen wird, wenn während oder nach Behandlung mit Levofloxacin starker Durchfall auftritt. Bei vermuteter oder bestätigter CDAD muss die Behandlung mit Levofloxacin sofort beendet und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Wirkstoffe, die die Darmbewegung hemmen, sind in solchen Fällen ungeeignet. 

Bei Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel kann es Chinolon-bedingt zu hämolytischen Reaktionen (Auflösung von roten Blutkörperchen) kommen. Diese Patienten müssen besonders sorgfältig ärztlich überwacht werden. 

Da Levofloxacin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.

Levofloxacin kann schwerwiegende, potenziell lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen (zum Beispiel ein Angioödem bis hin zum anaphylaktischen Schock) hervorrufen, gelegentlich schon nach der ersten Dosis. In diesem Fall brechen Sie die Behandlung sofort ab und informieren Ihren Arzt oder einen Notarzt. 

Während einer Levofloxacin-Behandlung gab es Fälle von schweren blasigen Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom oder toxischer epidermaler Nekrolyse (Hautabsterben). Gehen Sie unbedingt zum Arzt, wenn Haut- und/oder Schleimhautreaktionen auftreten, bevor sie die Behandlung fortführen.

Wie bei allen Chinolonen können die Blutzuckerwerte fallen oder ansteigen (Über- oder Unterzuckerungen bis hin zum Koma). Davon sind üblicherweise Diabetiker betroffen, die gleichzeitig blutzuckersenkende Medikamente (wie Glibenclamid oder Insulin) bekommen. Bei diabetischen Patienten wird deshalb eine sorgfältige Überwachung der Blutzuckerwerte empfohlen.

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Vitamin- K-Antagonisten (zum Beispiel Warfarin) können die Gerinnungswerte (Prothrombinzeit/INR) ansteigen und/oder Blutungen auftreten. Wird Levofloxacin zusammen mit Vitamin- K-Antagonisten gegeben, sollten die Gerinnungswerte ärztlich überwacht werden.

Während der Behandlung mit Chinolonen, einschließlich Levofloxacin, sind psychotische Reaktionen möglich. Sehr selten kommt es zu suizidalen Gedanken und selbstgefährdendem Verhalten – manchmal schon nach einer einzelnen Dosis von Levofloxacin. Falls Sie solche Reaktionen spüren, informieren Sie bitte umgehend einen Arzt. In dem Fall ist Levofloxacin abzusetzen und es sind geeignete Maßnahmen einzuleiten. Besondere ärztliche Vorsicht ist angezeigt, wenn Levofloxacin bei psychotischen Patienten oder solchen mit psychiatrischen Erkrankungen in ihrer Krankengeschichte angewendet wird.

Bestehen Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls sollten Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, nur bei sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden. Dazu gehören zum Beispiel:

Ältere Patienten und Frauen reagieren möglicherweise empfindlicher auf QTc-verlängernde Wirkstoffe. Deshalb sollten Fluorchinolone, einschließlich Levofloxacin, bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Während der Behandlung mit Fluorchinolonen, einschließlich Levofloxacin, sind sensorische oder sensomotorische oberflächliche Nervenstörungen möglich, die schnell einsetzen können. Bei Symptomen einer solchen Nervenstörung (beispielsweise gekennzeichnet durch Missempfindungen, Hautkribbeln und Taubheitsgefühlen), sollte Levofloxacin abgesetzt und ein Arzt informiert werden.

Durch Levofloxacin sind Fälle von Lebernekrosen bis hin zum tödlichen Leberversagen bekannt. Diese Erkrankungen traten insbesondere bei schweren Grund-/Begleiterkrankungen, zum Beispiel einer Sepsis, auf. Bei Anzeichen einer Lebererkrankung brechen Sie die Behandlung ab und konsultieren umgehend Ihren Arzt. Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung sind unter anderem Appetitlosigkeit, Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz und Druckschmerz im Bauch.

Bei längerer Behandlung mit Levofloxacin kann es zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Organismen und somit zu einer Superinfektion kommen. Im Falle einer solchen Superinfektion sollten vom Arzt geeignete Maßnahmen unternommen werden.

Levofloxacin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Schwangere Frauen sollten nicht mit Levofloxacin behandelt werden. In dieser Zeit liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen vor. Auch stillende Mütter sollten diesen Wirkstoff nicht erhalten. Die Substanz kann in die Muttermilch übertreten. Vor Behandlungsbeginn muss deshalb abgestillt werden.

Levofloxacin und Kinder

Aufgrund von möglichen Knorpelschädigungen sollten Kinder und Jugendliche im Wachstumsalter kein Levofloxacin erhalten.