Leuprorelin Wirkung

Leuprorelin zählt zur Gruppe der Hypothalamushormone und ist ein synthetisch hergestelltes Hormon, das einem natürlichen Releasing-Hormon des Zwischenhirns ähnelt.

Der Wirkstoff bewirkt zunächst eine Ausschüttung von Geschlechtshormonen, auf Dauer aber einen Stillstand der Hormonproduktion, indem er den Impuls für die Geschlechtsdrüsen, Hormone zu produzieren, unterdrückt. Die Geschlechtsdrüsen werden somit nicht mehr angeregt, Geschlechtshormone zu produzieren, woraufhin der Hormonspiegel sinkt. Durch den Abfall des Hormonspiegels stellen auch hormonabhängige Gewebe ihr Wachstum ein.

Diese Wirkung wird genutzt, um beispielsweise hormonempfindliche bösartige Krebsgeschwulste (Tumoren) der Vorsteherdrüse (Prostatakarzinom) bei Männern oder der Brust (Mammakarzinom) bei Frauen mit Leuprorelin zu behandeln. Durch das Fehlen der Sexualhormone fällt der Wachstumsreiz für das Krebsgewebe weg und es bildet sich zurück.

Auch gutartige Geschwulste der Gebärmutter (Myome) und gutartige Wucherungen von Gebärmutterschleimhaut (Endometriosen), die Östrogen-abhängig wachsen, werden so unterdrückt.

Bei Endometriose wuchert Gebärmutterschleimhaut da, wo sie nicht wachsen sollte, und verursacht so Schmerzen und Krämpfe im Unterleib. Die Gebärmutterschleimhaut erhält ihren Antrieb zu wachsen durch das Sexualhormon Östrogen. Ist das Hormon nicht vorhanden, baut sich keine Schleimhaut auf.

Bei Operationen zur Entfernung der Gebärmutter kann es sinnvoll sein, zuvor die Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut durch Gabe von Leuprorelin herbeizuführen, um so die Blutungen zu verringern.

Bei Jungen beziehungsweise bei Mädchen, die krankhaft verfrüht in die Pubertät kommen, unterdrückt Leuprorelin die Produktion von Testosteron beziehungsweise von Östrogen. Auf diese Weise können sich durch die Langzeitbehandlung mit dem Wirkstoff die krankhaften Hormonspiegel wieder normalisieren. Im Ergebnis wird die verfrühte Ausbildung der Geschlechtsmerkmale deutlich verlangsamt.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Leuprorelin gehört: Hypothalamushormone