Lariam – Dosierung

Vorbeugung von Malaria (Malariaprophylaxe):

Die empfohlene Dosierung von Mefloquin beträgt etwa 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche. Die Dosis sollte einmal wöchentlich eingenommen werden. Das entspricht etwa folgendem Schema:

• Kinder mit einem Körpergewicht von 5 bis 10 Kilogramm erhalten eine Achteltablette wöchentlich. Die exakte Dosis für Kinder mit einem Körpergewicht unter 10 Kilogramm sollte am besten durch den Apotheker zubereitet werden.
• Kinder mit einem Körpergewicht von 10 bis 20 Kilogramm erhalten eine Vierteltablette wöchentlich.
• Kinder mit einem Körpergewicht von 20 bis 30 Kilogramm erhalten eine halbe Tablette wöchentlich.
• Kinder mit einem Körpergewicht von 30 bis 45 Kilogramm erhalten eine Dreivierteltablette pro Woche.
• Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht über 45 Kilogramm nehmen eine ganze Tablette pro Woche ein.

Nehmen Sie die erste Dosis mindestens eine Woche vor der Ankunft im Malariagebiet ein. Die weitere Einnahme erfolgt dann im wöchentlichen Abstand. Empfehlenswert ist die Einnahme immer am gleichen Wochentag, vorzugsweise nach einer Mahlzeit. So erreichen Sie eine ausreichende, gleichmäßige Konzentration des Wirkstoffes im Körper. Nach Verlassen des Malariagebietes sollten Sie noch vier weitere Dosen einnehmen, ebenfalls in wöchentlichem Abstand.

Wenn es zu Nebenwirkungen kommt, treten diese häufig schon nach der ersten oder zweiten Einnahme auf. Deshalb wird der Einnahmebeginn bereits zwei bis drei Wochen vor Reiseantritt empfohlen. Das ist auch sinnvoll, wenn der Reisende noch andere Medikamente einnimmt. So hat der Arzt genügend Zeit, die Verträglichkeit desselben mit dem oder den anderen Medikament(en) zu beurteilen.

Manchmal ist es nicht mehr möglich, das Präparat bereits eine Woche vor Abreise in das Malariagebiet einzunehmen. In solchen Fällen kann ausnahmsweise durch ein spezielles Einnahmeschema (Loading-Dosis) schneller eine hohe Wirkstoff-Konzentration im Körper aufgebaut werden. Dazu nehmen Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht über 45 Kilogramm täglich je eine Tablette während drei aufeinander folgenden Tagen ein. Danach wird in wöchentlichen Abständen eine Tablette eingenommen. Die Verabreichung einer Aufbaudosis kann mit einem erhöhten Auftreten von Nebenwirkungen verbunden sein.Für Kinder unter 45 Kilogramm Körpergewicht ist das Einnahmeschema der Loading-Dosis nicht geeignet. Es stellt für den kindlichen Körper eine zu hohe Wirkstoffbelastung dar, die zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann.

Behandlung der Malaria

Empfohlen wird eine Dosierung von 20 bis 25 Milligramm Mefloquin pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht folgendem Schema:

• Kinder mit einem Körpergewicht von 5 bis 10 Kilogramm erhalten eine halbe bis eine Tablette wöchentlich. 
• Kinder mit einem Körpergewicht von 10 bis 20 Kilogramm erhalten eine bis zwei Tabletten wöchentlich.
• Kinder mit einem Körpergewicht von 20 bis 30 Kilogramm erhalten zwei bis drei Tabletten wöchentlich. Bei drei Tabletten sollten zwei morgens und eine Tablette abends eingenommen werden.
• Kinder mit einem Körpergewicht von 30 bis 45 Kilogramm erhalten eine Dreivierteltablette pro Woche. Bei drei Tabletten sollten zwei morgens und eine Tablette abends eingenommen werden. Bei vier Tabletten sollten zwei morgens und zwei Tabletten abends eingenommen werden.
• Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von 45 bis 60 Kilogramm nehmen fünf Tablette als Gesamtdosis. Empfohlen wird die Einnahme von drei Tabletten morgens uns zwei Tabletten abends.
• Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht über 60 Kilogramm nehmen sechs Tabletten ein; und zwar drei morgens, zwei mittags und eine abends. Für mehr als sechs Tabletten pro Tag gibt es keine Erfahrungen.

Die Aufteilung der Gesamtdosis in zwei bis drei Gaben sollte in Abständen von sechs bis acht Stunden erfolgen. Das ist sinnvoll, um das Auftreten oder den Schweregrad von Nebenwirkungen zu verringern.

Notfallbehandlung ("stand-by")

Bei Verdacht auf Malaria kann Lariam als Notfallmedikament eingenommen werden, wenn keine unverzügliche ärztliche Betreuung innerhalb von 24 Stunden möglich ist.

Die Behandlung sollte mit einer Dosis von etwa 15 Milligramm Mefloquin pro Kilogramm Körpergewicht begonnen werden. Bei einem Körpergewicht ab 45 Kilogramm wären das also drei Tabletten (eine Tablette enthält 250 Milligramm des Wirkstoffes Mefloquin). Wenn nach 24 Stunden keine ärztliche Hilfe zu bekommen ist und sofern keine schweren Nebenwirkungen aufgetreten sind, sollten nach 6 bis 8 Stunden ein zweiter Teil der Gesamtdosis von 10 Milligramm Mefloquin pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen werden. In dem Fall sind es zwei Tabletten bei Patienten mit mindestens 45 Kilogramm Körpergewicht. Patienten, die mehr als 60 Kilogramm wiegen, sollten eine zusätzliche Tablette nach weiteren sechs bis acht Stunden einnehmen (siehe Dosierungsempfehlungen oben).

Nach einer Notfallbehandlung gehen Sie bitte unverzüglich bei der nächsten Gelegenheit zu einem Arzt. Das gilt auch dann, wenn Sie sich wieder völlig gesund fühlen. Nur ein Arzt kann die Verdachtsdiagnose Malaria bestätigen oder verwerfen. 

Art und Dauer der Anwendung

Mefloquin hat einen bitteren und leicht brennenden Geschmack. Schlucken Sie die Tabletten vorzugsweise unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit. Die Einnahme soll möglichst nach einer Mahlzeit erfolgen.

Bei Säuglingen, Kleinkindern oder anderen Personen, die Schwierigkeiten beim Schlucken haben, können die Tabletten zerdrückt und in etwas Wasser, Milch oder einem anderen Getränk aufgelöst werden.

Beträgt die Dosis nur eine Achteltablette, wird folgendes Vorgehen empfohlen:

• eine Vierteltablette Tablette zerdrücken, in Flüssigkeit (zum Beispiel Milch) auflösen und dann die Hälfte dieser Lösung verabreichen.
• Die andere Hälfte verwerfen Sie bitte.

Besondere Hinweise

Sollten Sie innerhalb von 30 Minuten nach der Einnahme von Lariam erbrechen, wird die Einnahme einer zweiten vollen Dosis empfohlen. Wenn Erbrechen 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme erfolgt, sollte zusätzlich eine halbe Dosis gegeben werden.

Führt ein vollständiger Behandlungszyklus mit Lariam innerhalb von 48 bis 72 Stunden zu keiner Besserung, sollte Lariam für eine weitere Behandlung nicht mehr eingesetzt werden. In dem Fall sollte vom Arzt eine andere Therapie gewählt werden.

Falls während der vorbeugenden Behandlung mit Lariam eine Malariaerkrankung auftritt, sollte diese nicht mit Lariam, sondern einem anderen geeigneten Antimalariamittel behandelt werden.

In medizinischen Studien wurde Lariam nicht länger als ein Jahr verabreicht. Wenn das Medikament über einen längeren Zeitraum verabreicht werden muss, sind regelmäßige Untersuchungen, darunter Leberfunktionstests und wiederkehrende augenärztliche Untersuchungen, zu empfehlen. 

Mefloquin, der Wirkstoff von Lariam, wird ausschließlich für Reisende empfohlen, die in Gebiete mit mehrfach resistenten Plasmodium-falciparum-Malariastämmen reisen. In Zweifelsfällen sollten die geeigneten Mittel zur Malariavorbeugung erst nach tropenmedizinischer Beratung gewählt werden. 

Kommt es während der vorbeugenden Gabe zu neuropsychiatrischen Reaktionen oder geistigen Veränderungen, brechen Sie die die Einnahme von Mefloquin ab. Zudem sollten Sie sofort medizinischen Rat einholen, damit er ein alternatives Malaria-Medikament wählen kann.