Lamivudin Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Lamivudin nicht zum Einsatz kommen.

Ärztliche Vorsicht ist bei einer eingeschränkten Nierenfunktion geboten, hier ist eventuell eine Dosisanpassung notwendig.

Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff bei HIV-infizierten Personen anzuwenden, die an Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schmerzen in Händen oder Füßen leiden (periphere Neuropathie). Personen mit einer Lebererkrankung, Leberentzündung (Hepatitis) oder vergrößerter Leber (Hepatomegalie) müssen sorgfältig überwacht werden.

Die Behandlung von HIV-infizierten Patienten, die gleichzeitig mit dem Hepatitis-B-Virus und/oder dem Hepatitis-C-Virus infiziert sind, birgt zusätzliche Risiken und sollte nur unter der Aufsicht speziell geschulter Ärzte durchgeführt werden.

Lamivudin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Lamivudin sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt eingesetzt werden. In Tierversuchen zeigte der Wirkstoff eine schädigende Wirkung auf das Ungeborene. Inwieweit diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist unbekannt, doch sollte Lamivudin in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden. Die Betreuung schwangerer Frauen mit HIV-Infektion und/oder Hepatitis-B-Infektion sollte nur durch erfahrene Ärzte erfolgen.

HIV-infizierte Frauen sollten ihr neugeborenes Kind auf keinen Fall stillen, da das Virus mit der Muttermilch auf das Kind übertragen werden kann.

Lamivudin tritt in die Muttermilch über. Hepatitis-B-infizierte Frauen, die mit dem Wirkstoff behandelt werden, sollten ihr Kind nicht stillen.

Lamivudin und Kinder

Da zur Anwendung bei Säuglingen und Neugeborenen keine ausreichenden Erkentnisse vorliegen, sollte Lamivudin bei Kindern unter drei Monaten nicht zum Einsatz kommen. Bei älteren Kindern muss die Dosis entsprechend dem Körpergewicht sowie je nach Verlauf der HIV-Infektion beziehungsweise der Hepatitis-B-Infektion individuell angepasst werden. Eine sorgfältige ärztliche Überwachung ist notwendig.