Konjugierte Östrogene Wirkung

Konjugierte Östrogene wirken wie die körpereigenen Östrogene. Sie gleichen einen Mangel an weiblichen Sexualhormonen aus. Dieser tritt natürlicherweise am Ende der fruchtbaren Jahre einer Frau auf.

Wenn in den Wechseljahren der Zyklus unregelmäßig wird oder nur noch gestört abläuft, können konjugierte Östrogene regulierend wirken. Diese Wirkung erzielen sie, indem sie das natürliche Östrogen ersetzen. So stabilisieren sie den noch vorhandenen weiblichen Zyklus und lindern Beschwerden wie Zwischen- oder Schmierblutungen und andere wechseljahresbedingte Zyklusstörungen.  

Außerdem beeinflussen konjugierte Östrogene die in den Wechseljahren häufig getrübte Gemütsverfassung positiv. Der in den Wechseljahren sinkende Östrogengehalt im Blut kann einem Serotonin-Mangel nach sich ziehen. Ein Mangel dieses "Glückshormons" Serotonin äußert sich häufig in Depressionen und Angststörungen. Mit der Gabe konjugierter Östrogene steigt der Serotoningehalt wieder. Deshalb normalisieren konjugierte Östrogene wechseljahresbedingte depressive Verstimmungen und Schlafstörungen.

Desweiteren steuern Östrogene, wie viel Kalzium die Knochen einlagern. Östrogenmangel in und nach den Wechseljahren geht deshalb mit einem Verlust an Knochenmasse einher. Bei einer verminderten Knochenmasse erhöht sich die Gefahr für Knochenbrüche und einer Verkrümmung der Wirbelsäule. Konjugierte Östrogene erhöhen die Knochendichte. Aus diesem Grund werden sie auch vorbeugend bei Knochenschwund (Osteoporose) eingesetzt. Der Schutz ist aber offenbar nur so lange wirksam, wie die Behandlung fortgesetzt wird. Nach Beendigung der Therapie ist der Verlust an Knochenmasse dem unbehandelter Frauen vergleichbar.

Neben diesen vorteilhaften Wirkungen haben konjugierte Östrogene aber auch Nachteile: Sie fördern das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und die Entstehung bestimmter Krebsarten (zum Beispiel Brustkrebs). Aus diesem Grund sollte alle Frauen, denen die Gebärmutter nicht operativ entfernt wurde, zusätzlich Gestagene für mindestens zwölf Tage
pro Zyklus erhalten. Diese vermindern die negativen Wirkungen der Östrogene.

Bei Frauen mit Gebärmutter sollte die tägliche Dosis von 1,25 Milligramm konjugierten Östrogenen nicht überschritten werden.

Für Dosierungen von 1,25 Milligramm konjugierten Östrogenen pro Tag gibt es bisher keine Untersuchungen, ob die Gebärmutterschleimhaut durch die Zugabe eines Gestagens gesund bleibt.