Johanniskraut – der Stimmungsaufheller

Johanniskraut hellt das Gemüt auf
Johanniskraut hellt das Gemüt auf
Johanniskraut ist gut fürs Gemüt und hellt die Stimmung auf. Die Heilpflanze gilt als natürliches Antidepressivum.
Johanniskraut wurde in früheren Zeiten von heiratswilligen Mädchen in der Johannisnacht vom 23. auf den 24. Juni gepflückt und aufs Wasser gestreut. Welkte das Kraut, so war mit einem Verehrer nicht so bald zu rechnen. Blühte es aber weiter, stand im Lauf des Jahres die Erfüllung der Liebe bevor. Ob man auf diese Art wirklich den Mann fürs Leben findet, ist fragwürdig. Erwiesen ist hingegen die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts.
 

Bis heute ist nicht klar, ob der Name Johanniskraut auf den Jünger Johannes zurückgeht, oder ob die Pflanze ihren Namen bekommen hat, weil sie meist um den Johannistag am 24. Juni herum blüht. Johanniskraut ist auch als Gottesgnadenkraut, Sonnwendkraut, Hexenkraut, Manneskraft, „unserer Frauen Bettstroh" und „unseres Herrgotts Wundenkraut" bekannt.

Johanniskraut wächst in trockenen, sonnigen Lagen auf Äckern und Wiesen und in Höhen bis zu 2.000 Metern. Es kann in ganz Europa und darüber hinaus gefunden werden.

Johanniskraut: Aussehen

Die Pflanze ist gut am zweikantigen Stängel und ihren perforiert wirkenden Blättern zu erkennen. Verantwortlich für das Aussehen sind Drüsen mit ätherischem Öl, die auf den Blättern sitzen und gegen das Licht gehalten wie Löcher wirken. Daher kommt auch der lateinische Begriff Hypericum Perforatum (perforare bedeutet durchlöchert). Der bis zu 60 Zentimeter hohe Stängel weist verzweigte Blätter- und Blütenstände am oberen Teil auf. Die fünfstrahligen Blüten des Johanniskraut sind goldgelb. Unter Druck tritt ein roter Saft aus, der als „Johannisblut“ bezeichnet wird. Die Blütezeit der zierlichen Staude ist zwischen Juli und September.

Johanniskraut: Wirkung

Johanniskraut hat ein breites Anwendungsgebiet. Für seine antidepressiven und stimmungsfördernden Eigenschaften ist es landläufig bekannt.

Weniger bekannt ist, dass Johanniskraut auch äußerlich bei Verbrennungen oder Verletzungen angewandt werden kann. Auch bei Rheuma oder Ischias-Beschwerden sowie Prellungen oder Verstauchungen wirkt es gut. Bei bettnässenden Kindern wird Johanniskraut-Tee verabreicht.

Bei psycho-vegetativen Störungen, Angst oder Unruhe ist die positive Wirkung auch von der Schulmedizin anerkannt. Wir haben Ihnen umfangreiche Informationen über die schulmedizinische Anwendung von Johanniskraut zusammengestellt. Auf ellviva.de finden Sie auch Informationen über Johanniskraut als Wirkstoff in der Homöopathie.

Johanniskraut - die Anwendungen

Vorsicht: Johanniskraut macht lichtempfindlich. Insbesondere, wenn Sie die Heilpflanze über viele Wochen oder Monate anwenden, erhöhen Sie die Gefahr von Sonnenbrand und Hautreizungen. Vermeiden Sie also Solariumbesuche und Sonnenbäder. Zudem steht Johanniskraut in Verdacht, Wechselwirkungen mit der Antibabypille einzugehen. Hier kann die Wirkungsabschwächung zu Zwischenblutungen und möglicherweise nicht mehr ausreichendem Empfängnisschutz führen.

  • Kneipps Johanniskraut-Öl: 25 Gramm frische, zerriebene Blüten mit einem halben Liter Olivenöl mischen. Einige Wochen in die Sonne oder an einen warmen Ort ziehen lassen. Das Öl abgießen und gut verschließen. Es ist bis zu zwei Jahre lang haltbar. Zweimal täglich einen Teelöffel Öl trinken.
  • Johanniskraut-Tee: Zwei gehäufte Teelöffel Kraut mit einem Viertelliter Wasser aufkochen, fünf Minuten ziehen lassen. Zwei- bis dreimal täglich eine Tasse trinken. Sie bekommen Johanniskraut-Tees auch in der Apotheke oder im Reformhaus.

Johanniskraut im Garten

Johanniskraut braucht zum Wachsen einen sonnigen, trockenen Platz. Die Ernte erfolgt zur Blütezeit Mitte Juni.

Mehr Informationen zum Thema Heilkräuter bietet der ellviva-Artikel "Heilpflanzen - Helfer aus der Natur". Dort finden Sie außerdem Links zu 33 weiteren Heilpflanzen.