Isoniazid + Rifampicin Warnhinweise

  • Während der Therapie mit dem Medikament sollte auf Alkohol verzichtet werden.
  • Durch das Medikament kann es zu einer dauerhaften Verfärbung von weichen Kontaktlinsen kommen. Eine bräunlich-rote Verfärbung der Tränenflüssigkeit ist durch die Eigenfarbe des Wirkstoffs bedingt und unbedenklich.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament ist die Entstehung einer Schwangerschaft zu verhindern. Da verhütende Hormone in der Wirkung abgeschwächt sind, sollten zusätzlich nicht-hormonelle Verhütungsmittel wie Kondome benutzt werden.
  • Während der Behandlung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Blutbildes sowie der Blutgerinnung nötig.
  • Das Medikament kann zu einem Blutplättchenmangel (Anzeichen: Nasenbluten) und zu Blutarmut führen. Dann ist die Therapie sofort abzubrechen und der Wirkstoff darf nicht mehr verwendet werden.
  • Bei Auftreten eines grippeähnlichen "Flu-Syndroms" mit Gliederschmerzen und Fieber ist die Dosis des Medikaments bei zwei- bis dreimal wöchentlicher Gabe (intermittierende Therapie) zu verringern. Falls dies nicht hilft, muss zur täglichen Gabe übergegangen werden. Dies entscheidet der Arzt.
  • Während der Therapie mit dem Medikament sollte die Leberfunktion in drei- bis vierwöchigem Abstand ärztlich getestet werden. Bei leichter Vorschädigung der Leber und bei erhöhter Anfälligkeit (zum Beispiel bei gleichzeitigem Alkoholmissbrauch) besteht eine erhöhte Gefahr für eine Überdosierung, deshalb ist in diesem Zusammenhang die Leberfunktion häufiger zu überprüfen.
  • Da das Medikament in den körpereigenen Vitamin-B6-Stoffwechsel eingreift, sollten Patienten, bei denen ein Vitamin-B6-Mangel vorliegt oder zu erwarten ist, vorsichtshalber zusätzlich mit Vitamin-Präparaten behandelt werden.
  • Die Therapie sollte immer unter der Aufsicht eines in der Behandlung der Tuberkulose erfahrenen Arztes erfolgen.
  • Patienten mit Zuckerkrankheit und bei Patienten mit entsprechenden Risikofaktoren für die Entwicklung der Zuckerkrankheit ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
  • Patienten, die eine Nierenwäsche (Dialyse) durchführen, sollten das Medikament erst nach der Nierenbehandlung einnehmen.
  • Patienten mit leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörungen sollten zur Dauertherapie geringere Dosen des Wirkstoffes erhalten als ansonsten gesunde Personen.
  • Das Medikament sollte bei Patienten über 65 Jahren nur mit Vorsicht und bei ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
  • Bei Erwachsenen sollten folgende Blutwerte vor Beginn der Behandlung bestimmt werden: Leberfunktionswerte, Bilirubin, Serumkreatinin, komplettes Blutbild einschließlich Blutplättchenanzahl. Bei Kindern ist die Bestimmung der Ausgangswerte nicht zwingend notwendig, es sei denn, komplizierende Faktoren sind bekannt oder werden vermutet.
  • Während der Behandlung sollten die Patienten mindestens einmal pro Monat den Arzt aufsuchen, er soll nach dem Auftreten von Symptomen verbunden mit Nebenwirkungen fragen und gegebenenfalls Laboruntersuchungen durchführen.
  • Alle Patienten sollten besonders sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen beobachtet werden. Sollten diese Symptome auftreten und Zeichen einer Leberschädigung nachweisbar sein, so muss das Medikament sofort abgesetzt werden, da es sonst zu einer schweren Leberschädigung kommen kann. Sollten Sie diese Symptome bemerken, suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf.
  • Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen darf die Therapie nur in begründeten Fällen erfolgen und dann auch nur bei ärztlicher Vorsicht und unter strenger ärztlicher Überwachung.
  • Zur Kontrolle der Leberfunktion werden Leberwertbestimmungen (ASAT, ALAT) in mindestens vierwöchigem Abstand, bei Erhöhung über 50 Units pro Liter auch öfter, angeraten.
  • Das Medikament sollte abgesetzt werden, wenn die Leberfunktionswerte über 100 Units pro Liter liegen oder ein stärkerer Bilirubinanstieg gemessen werden, es im Labor bei der Blutuntersuchung Hinweise auf einen Leberzelluntergang (GLDH-Anstieg) gibt oder Zeichen einer Gallenaufstauung in der Leber auftreten. Bei leichter oder vorübergehender Erhöhung des Bilirubingehaltes im Blut, der alkalischen Phosphatase oder der Transaminasen (alles Blutwerte, die Auskunft über die Leberfunktion geben) besteht im Allgemeinen kein Anlass zur Unterbrechung der Behandlung.
  • Das Medikament darf nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden, da es ansonsten zu Schädigungen der Leber und des Nervensystems kommen kann.
  • Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer Erhöhung der Bilirubinkonzentration im Blut kommen. Bei Erhöhung eines Einzelwertes muss die Therapie aber in der Regel nicht abgebrochen werden. Die Entscheidung hierüber sollte nach Wiederholung des Tests und unter Berücksichtigung der Werte in Zusammenhang mit dem Zustand des Patienten vom Arzt getroffen werden.
  • Aufgrund der Möglichkeit von allergischen Reaktionen bei intermittierender Therapie (weniger als zwei bis dreimal pro Woche) sollten die Patienten sorgfältig ärztlich überwacht werden. Darüber hinaus sollten die Patienten vor einer Unterbrechung der Behandlung gewarnt werden, da diese Reaktionen in diesen Fällen vermehrt auftreten können.
  • In seltenen Fällen kann das Medikament eine Porphyrie (eine Stoffwechselerkrankung mit Veränderung des roten Blutfarbstoffs) auslösen oder verschlimmern.
  • Das Medikament kann die Ausscheidung der chemischen Substanz Bromsulfophtalein behindern und damit eine Leberfunktionsstörung vortäuschen. Der Bromsulfophtalein-Test zur Prüfung der Leberausscheidung kann daher während der Therapie nicht angewandt werden.
  • Obwohl ein erhöhtes Missbildungsrisiko beiGabe in der Frühschwangerschaft bisher nicht beobachtet wurde, sollte die Patientin darüber aufgeklärt werden, dass eine Erhöhung des Missbildungsrisikos nach Einnahme des Medikaments während derFrühschwangerschaft nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
  • Während der Behandlung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen des Blutbildes sowie der Blutgerinnung nötig.
  • Bei Störungen der Nierenfunktion ist die Behandlung sofort abzubrechen.
  • Durch das Medikament kann die Krampfschwelle herabgesetzt sein, was bei Epilepsie und Alkoholkrankheit beachtet werden muss.
  • Störungen des Zentralnervensystems als Nebenwirkungen treten bei der kombinierten Gabe mit Cycloserin, Ethionamid und Protionamid vermehrt auf. Deshalb muss bei diesen Patienten auf die Ausprägung solcher Symptome verstärkt geachtet werden.
  • Das Medikament kann Leberfunktionsstörungen verursachen.
  • Treten während der Behandlung Zeichen einer Überempfindlichkeit oder gar Allergie (inklusive allergischer Schock) auf, so ist die Behandlung sofort abzubrechen und erforderliche Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden (zum Beispiel Notarzt alarmieren).
  • Ältere Patienten, Patienten mit schlechtem Ernährungszustand sowie Risikopatienten (Zuckerkrankheit, Nervenschädigungen) und Jugendliche benötigen gegebenenfalls neben der Therapie eine zusätzliche Vitamin B6-Behandlung.
  • Verschiedene Blutuntersuchungen und Laborkontrollen können durch das Medikament beeinflusst werden. Lesen Sie dazu bitte den Abschnitt Wechselwirkungen.