Interferon beta-1a Wirkung

Interferon beta-1a ist ein gentechnisch hergestellter körperidentischer Abwehrstoff, der zur Wirkstoffgruppe der Immunologika und dort zur Untergruppe der Interferone zählt. Wie alle Interferone wird auch Interferon beta-1a von Tierzellen (auch menschlichen Zellen) im Rahmen der Immunantwort auf Infektionen mit Viren und auf andere biologische Reize hin gebildet. Interferone wirken gegen Viren, dämmen das Zellwachstum ein (antiproliferativ) und stärken die körpereigene Abwehr (immunmodulierend).

Interferon beta-1a entwickelt seine biologische Wirkung durch Anheftung an spezielle Bindungsstellen (Rezeptoren) auf der Oberfläche der menschlichen Zellen. Diese Bindung leitet eine umfangreiche Reaktion der Zelle ein, bei der zahlreiche Interferon-typische Stoffe produziert werden. Nach einer einzigen Gabe von Interferon beta-1a bleiben diese Stoffe mindestens vier Tage bis eine Woche lang im Blut nachweisbar.

Ob die Wirkung von Interferon beta-1a bei Multipler Sklerose (MS) auf der Ausschüttung der oben genannten Zellprodukte beruht, ist unbekannt, weil die Ursachen der Entstehung dieser Krankheit noch nicht ausreichend erforscht sind. Auf jeden Fall mildert die Gabe des Wirkstoffes nachweislich den Krankheitsverlauf ab, was sich in einer verzögerten Entwicklung der damit verbundenen Behinderungen zeigt.

Bei einem vereinzelten MS-Schub kann die Gabe von Interferon beta-1a die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Schubes deutlich im Sinne einer Vorbeugung verringern.
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