Interferon alfa-2a Gegenanzeigen

Interferon alfa 2-a darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen gentechnisch hergestelltes Interferon alfa-2a
  • bestehenden Herzerkrankungen oder solchen in der Vorgeschichte des Patienten, weil die Nebenwirkungen von Interferon alfa-2a die Erkrankung verschlimmern können
  • schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung
  • schwerer Beeinträchtigung der Knochenmarksfunktion bei der Blutbildung
  • unbehandelten Anfallsleiden oder sonstigen Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion
  • chronischer Leberentzündung mit fortgeschrittenem Zerfall der Leber oder bei Patienten mit chronischer Leberentzündung, die kürzlich Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems erhalten haben oder noch erhalten sowie bei Leberzirrhose
  • AIDS mit einer CD4-Zahl (bestimmte Zellen der Immunabwehr) von weniger als 250 Zellen pro Milliliter Blut oder zusätzlichen Begleitkrankheiten, weil solche Patienten wahrscheinlich nicht auf die Therapie mit Interferon alfa-2a reagieren.
Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Überwachung darf Interferon alfa-2a gegeben werden bei:
  • Transplantat-Patienten beispielsweise nach Übertragung von Niere oder Knochenmark, weil Interferone auch eine das Immunsystem anregende Wirkung ausüben können und damit möglicherweise die Abstoßung des neuen Organs hervorrufen
  • Patienten mit psychiatrischen Vorerkrankungen, weil es auch schon bei seelisch Gesunden durch die Therapie mit dem Wirkstoff zu Depressionen, Selbstmordgedanken, Selbstmordversuch und Selbstmord kommen kann
  • Augenerkrankungen, da der Wirkstoff auch bei Augen-Gesunden Schäden an der Netzhaut mit Minderung oder Verlust des Sehvermögens verursachen kann
  • Zuckerkrankheit - eventuell muss einer durch die Interferon-Behandlung verursachten Blutzuckersteigerung durch Dosisanpassung der blutzuckersenkenden Medikamente begegnet werden
  • Neigung zu Autoimmun-Erkrankungen, weil die Behandlung mit Interferon solche begünstigt
  • leichten bis mäßigen Funktionsstörungen der Nieren, der Leber oder des Knochenmarks. Bei schwerem Schwund des Knochenmarks kann da Interferon alfa-2a die Bildung von weißen Blutkörperchen (insbesondere Granulozyten) und von Blutplättchen unterdrücken.

Interferon alfa-2a bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bisher gibt es noch keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung des Wirkstoffes in der Schwangerschaft beim Menschen. Im Tierversuch kam es zu einer erhöhten Rate von Fehlgeburten, wenn auch keine Missbildung an den Jungen auftraten. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Interferon alfa-2a beim Menschen das Ungeborene schädigt. Da außerdem der Verdacht besteht, dass Interferon alfa-2a die Samenqualität negativ beeinflusst, müssen Patienten und Patientinnen, die mit dem Wirkstoff behandelt werden, für eine wirksame Empfänfnisverhütung sorgen.

Es ist unbekannt, ob Interferon alfa-2a in die Muttermilch übertritt. Der Arzt wird also je nach der medizinischen Bedeutung des Medikaments für die Mutter entscheiden, ob das Stillen unterbrochen oder die Behandlung ganz abgesetzt werden soll.

Eine zusätzliche Gefahr bei der Interferon-Behandlung während Schwangerschaft und Stillzeit besteht darin, dass der Wirkstoff eine bestehende Autoimmunerkrankung verschlechtern könnte.

Interferon alfa-2a und Kinder

Bei Kindern und Heranwachsenden, die jünger als 18 Jahre sind, gibt es zu Wirkung und Verträglichkeit von Interferon alfa-2a bisher noch keine hinreichenden klinischen Studien. Bei manchen Herstellern ist die Gabe an diese Altersgruppe daher verboten, bei anderen wird eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt empfohlen.