Immunglobulin Anti-D Wechselwirkungen

Die Antikörper zeigen eine Wechselwirkung mit gleichzeitig durchgeführten aktiven Immunisierungen in dem Sinne, dass sie die Immunantwort auf die aktive Impfung verschlechtern.

Die Gabe von Immunglobulin Anti-D kann für einen Zeitraum von sechs Wochen bis zu drei Monaten die Wirksamkeit von Impfungen mit Virus-Lebend-Impfstoffen wie zum Beispiel gegen Masern, Röteln, Mumps und Windpocken beeinträchtigen. Nach Verabreichung von Immunglobulin Anti-D sollte ein Abstand von drei Monaten vor der Impfung mit Virus-Lebend-Impfstoffen eingehalten werden. Im Falle von Masern kann die Beeinträchtigung bis zu einem Jahr anhalten. Deshalb sollten Patienten, die Masernimpfungen erhalten, ihren Antikörperstatus prüfen lassen.

Zu oral anzuwendenden Lebend-Impfstoffen (beispielsweise gegen Poliomyelitisoder Typhus) ist kein zeitlicher Abstand erforderlich, weil nach Gabe dieser Impfstoffe die Immunität vorwiegend im Darm aufgebaut wird.

Auch Impfstoffe aus inaktivierten Erregern (zum Beispiel gegen Hepatitis-A, Influenza, FSME-Virus, Tollwut, Pertussis, HIB) oder aus Toxoiden (zum Beispiel gegen Diphtherie, Tetanus beziehungsweise den entsprechenden Kombinationen) können gleichzeitig mit Immunglobulin Anti-D verabreicht werden.

Immunglobulin Anti-D kann serologische Untersuchungen beeinflussen. Bei der Beurteilung von serologischen Testergebnissen muss berücksichtigt werden, dass es nach der Injektion eines Immunglobulins durch einen vorübergehenden Anstieg der passiv übertragenen Antikörper zu positiven Testergebnissen kommen kann.

Nach der Impfung mit Immunglobulin Anti-D sollte vier Wochen lang keine Bluttransfusion und kein weiteres Immunglobulin gegeben werden.