Imiquimod Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Imiquimod darf das Medikament nicht angewendet werden.

Nur mit ärztlicher Vorsicht darf Imiquimod verwendet werden bei:

  • Patienten mit Erkrankungen, die verursacht werden, weil Abwehrzellen körpereigene Zellen angreifen und zerstören (sogenannte Autoimmunerkrankungen). Der Arzt sollte vor der Anwendung abwägen, ob der Nutzen einer Behandlung mit Imiquimod einer möglichen Verschlimmerung der Autoimmunerkrankung und damit verbundener Risiken überwiegt.
  • Patienten mit einer Organverpflanzung. Der Arzt muss bei diesen Patienten abwägen, ob eine Behandlung mit Imiquimod das Risiko einer möglichen Organabstoßung oder einer Zellreaktion der übertragenen Gewebezellen (Graft-versus-host-Reaktion) überwiegt.
  • Patienten mit verminderter Blutzellneubildung.

Der Wirkstoff Imiquimod sollte nach vorheriger medikamentöser Behandlung oder einer vorherigen chirurgischen Therapie erst dann eingesetzt werden, wenn die Haut vollständig abgeheilt ist. Bei einer Anwendung auf geschädigter Haut kann der Wirkstoff vermehrt ins Blutsystem gelangen und unerwünschte Wirkungen hervorrufen.

In seltenen Fällen muss die Behandlung in Absprache mit dem Arzt unterbrochen werden, wenn heftige nässende oder offene örtliche Entzündungsreaktion der Haut auftreten. Diese Entzündungsreaktionen können begleitet oder auch eingeleitet werden durch Grippe-ähnliche Symptome einschließlich Unwohlsein, Fieber, Übelkeit, Muskelschmerzen und Schüttelfrost.

Äußerliche Feigwarzen:

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Imiquimod bei der Behandlung von Feigwarzen im Bereich der Vorhaut bei Männern vor. Die Behandlung dieser Patientengruppe mit dem Wirkstoff wird nur empfohlen, wenn täglich eine gründliche Vorhauthygiene eingehalten wird. Ansonsten könnte es zu Vorhautverengungen kommen. Frühwarnzeichen für eine solche Verengung sind örtliche Hautreaktionen (wie oberflächliche Hautschäden, Geschwürbildung, Wasseransammlung und dadurch Gewebsverdickung, Verhärtung) sowie zunehmende Schwierigkeiten beim Zurückziehen der Vorhaut. Wenn Sie diese Symptome bemerken, muss die Behandlung sofort abgebrochen und ein Arzt aufgesucht werden.

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand wird die Behandlung von Warzen in der Harnröhre, der Scheide, am Gebärmutterhals, im Enddarm oder im Analbereich nicht empfohlen.

Bei offenen Geschwüren oder Wunden darf die Behandlung erst eingeleitet werden, nachdem diese vollkommen abgeheilt sind.

Wenn örtliche Hautreizungen, wie Rötungen, oberflächliche oder tiefergehende Hautläsionen, Schuppenbildung, Verhärtungen, Geschwüre, Verschorfungen, Bläschen und Gewebswassereinlagerung schwerwiegend sind, sollte der Wirkstoff mit Wasser und einer milden Seife abgewaschen werden. Die Behandlung kann nach ärztlicher Absprache fortgesetzt werden, sobald die Hautreaktionen abgeklungen sind.

Zur Anwendung von Imiquimod unmittelbar im Anschluss an eine Behandlung mit anderen auf die Haut aufgetragenen Mitteln zur Behandlung äußerlicher Feigwarzen im Genital- und Afterbereich gibt es bisher keine Erfahrungen.

Die gleichzeitige Anwendung von Imiquimod mit mechanischen  Verhütungsmitteln (wie Scheidenpessare oder Kondome) wird nicht empfohlen. Es sollten andere Methoden der Empfängnisverhütung erwogen werden.

Bei Patienten mit unterdrückter körpereigener Abwehr (beispielsweise bei HIV-positiven Patienten) wird eine wiederholte Behandlung nicht empfohlen.

Oberflächliche bösartige Hautwucherung (Basalzellkarzinom):

Die Behandlung des Basalzellkarzinoms mit Imiquimod innerhalb eines Bereiches von 1 Zentimeter um Augenlider, Nase, Lippen oder den Haaransatz wurde nicht untersucht.

Während der Therapie und bis zum Abheilen eines Basalzellkarzinoms kann sich das Aussehen der betroffenen Haut merklich von der normalen Haut unterscheiden. Örtliche Hautreaktionen sind häufig, die Schwere dieser Reaktionen nimmt jedoch im Allgemeinen während der Behandlung ab oder die Reaktionen bilden sich nach Abschluss der Behandlung mit Imiquimod zurück. Die Hautreaktionen können auf die Anregung der körpereigenen Abwehrzellen an der betroffenen Hautstelle zurückzuführen sein. Wenn die Beschwerden zu stark sind, kann der Arzt eine Behandlungspause von mehreren Tagen empfehlen. Die Behandlung mit Imiquimod kann nach Abklingen der Hautreaktionen wieder aufgenommen werden.

Es gibt zurzeit keine Daten über langfristige Heilungsraten von mehr als 36 Monaten nach der Behandlung eines Basalzellkarzinoms. Eventuell müssen vom Arzt zusätzlich andere geeignete Therapieformen in Erwägung gezogen werden.

Über die Verwendung von Imiquimod bei Patienten mit geschwächtem körpereigenem Abwehrsystem liegen keine Erfahrungen vor. Das gilt auch für die Behandlung von Patienten mit immer wiederkehrenden Basalzellkarzinomen und vorbehandelten Basalzellkarzinomen. Deshalb wird die Anwendung des Wirkstoffs bei bereits vorbehandelten Hautwucherungen der Basalzellschicht nicht empfohlen.

Daten aus einer Studie weisen darauf hin, dass bei großen Hautwucherungen (7,25 Quadratzentimeter) die Wirkung einer Imiquimod-Therapie gering ist.

Lichtbedingte Verhornungsstörungen der Oberhaut:

Vor der Behandlung sollte der Arzt bei nicht typischen oder verdächtig aussehenden Verhornungsstörungen eine Gewebeprobe entnehmen. So kann eine bösartige Veränderung ausgeschlossen werden.

Imiquimod wurde nicht für die Behandlung von lichtbedingten Verhornungsstörungen auf Augenlidern, im Inneren der Nase oder der Ohren oder auf dem Lippenbereich innerhalb des Lippenrots untersucht. Für die Anwendung von Imiquimod an Stellen außerhalb des Gesichts und der Kopfhaut gibt es nur sehr begrenzte Daten. Bei lichtbedingten Verhornungsstörungen auf den Unterarmen und Händen,  Verhornungsstörungen mit starker Verhornung oder ausgeprägter Gewebsvermehrung (beispielsweise bei sogenannten Hauthörnern) sollte Imiquimod nicht angewendet werden .

Imiquimod verursacht häufig örtliche Hautrekationen, die aber im Zuge der Therapie in der Regel nachlassen oder sogar ganz verschwinden. Verursacht die Behandlung starke Beschwerden, kann die Therapie in Absprache mit dem Arzt unterbrochen werden. Ein neuer Versuch ist dann möglich, wenn sich die Hautreaktionen zurückgebildet haben. Der Behandlungszeitraum sollte – Behandlungspausen eingerechnet – nicht länger als vier Wochen dauern.

Über die erneute Behandlung lichtbedingter Verhornungsstörungen, die nach einem oder zwei Behandlungszeiträumen abgeheilt waren und erneut auftreten, gibt es keine Studien. Eine derartige Anwendung wird daher nicht empfohlen.

Aus den Daten einer Studie geht hervor, dass bei Patienten mit mehr als acht Hautstellen mit lichtbedingten Verhornungsstörungen die Heilungschance geringer ist als bei Patienten mit weniger als acht betroffenen Stellen.

Imiquimod bei Schwangerschaft & Stillzeit

Aus Tierexperimenten gibt es keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft, bei der Entwicklung des Ungeborenen, der Entbindung oder bei der Entwicklung des Neugeborenen. Bisher gibt es aber noch keine Studien über den Einsatz von Imiquimod bei schwangeren Frauen. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist daher besondere ärztliche Vorsicht geboten.

Weder nach einmaliger noch nach mehrmaliger örtlicher Anwendung des Wirkstoffes erschienen messbare Konzentrationen von Imiquimod im Blut. Dennoch kann keine Empfehlung zur Anwendung während der Stillzeit gegeben werden.

Imiquimod und Kinder

Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von Imiquimod bei Kindern und Jugendlichen. Der Wirkstoff wird daher für diese Patientengruppe nicht empfohlen.