Imipramin Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Imipramin oder andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva sowie bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern.

Patienten mit Vergiftungen durch Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Alkohol sowie mit einem Deliriumn dürfen den Wirkstoff ebenfalls nicht einnehmen.

Bei Problemen mit der Blasenentleerung (akutes Harnverhalten) oder Prostatavergrößerung mit Restharnbildung, unbehandeltem Grünem Star (Engwinkelglaukom), Störungen des Magenpförtners (Pylorusstenose) oder Darmverschluss (paralytischer Ileus) darf keine Anwendung von Imipramin erfolgen.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Imipramin verordnet werden, wenn eine Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung vorliegt, die Leber- oder Nierenfunktion schwer beeinträchtigt ist oder der Patient zu Krämpfen neigt.

Auch bei Störungen der Blutbildung, Nebennierenmarkstumoren und vorgeschädigtem Herzen müssen besondere ärztliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Auch sollten insbesondere ältere Patienten und Patienten mit psychischen Störungen aufgrund einer hirnorganischen Ursache (hirnorganischem Psychosyndrom) während der Behandlung sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Während der Heilungsphase nach einem Herzinfarkt und von Patienten mit bestehenden Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades) oder Blockierungen im Herzerregungsleitungssystem (diffuse supraventrikuläre oder ventrikuläre Erregungsleitungsstörungen) sollte Imipramin gar nicht eingenommen werden.
Während Patienten mit Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel AV-Block I. Grades oder anderen Erregungsleitungsstörungen, vor allem im Linksschenkelblock, nur unter engmaschiger ärztlicher EKG-Kontrolle mit dem Wirkstoff behandelt werden dürfen.

Treten bei Anwendung von Imipramin manische Phasen mit extrem gehobener Stimmung und übersteigertem Antrieb auf, muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden. Dies gilt auch, wenn während der Behandlung zusätzliche depressive Symptome, insbesondere im Verlauf schizophrener Erkrankungen (Schizophrenien), neu auftreten.

Imipramin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Imipramin das ungeborene Kind schädigen könnte. Sicherheitshalber sollte die Anwendung in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, trotzdem nur bei zwingenden Gründen und nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Wird Imipramin gegen Ende der Schwangerschaft verwendet, muss das Neugeborene während der ersten Monate auf Nachwirkungen des Wirkstoffs ärztlich überwacht werden.

Da Imipramin in die Muttermilch übergeht, sollte der Wirkstoff daher nicht in der Stillzeit verwendet werden. Gegebenenfalls muss bei einer Behandlung mit Imipramin vorher abgestillt werden.

Imipramin und Kinder

Von Kindern unter fünf Jahren sollte der Wirkstoff nicht eingenommen werden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Normalerweise erhalten Kinder Dosierungen, die ihrem Alter und dem Körpergewicht angepasst sind. In der Regel sind dies Tagesdosen von ein bis zwei Milligramm Imipramin pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Therapien in der Klinik kann die Dosierung unter enger ärztlicher Kontrolle auch erhöht werden.

Sollen bei Kindern Depressionen oder Nachtangst behandelt werden, so wird der Wirkstoff in gleichmäßigen Portionen über den Tag verteilt gegeben. Gegen Bettnässen empfiehlt sich dagegen eine einmalige Gabe am frühen Abend.