Ibuprofen + Pseudoephedrin – Wechselwirkungen
Die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin führt bei gleichzeitiger Anwendung von nichtselektive MAO-Hemmern (zum Beispiel Tranylcypromin) möglicherweise zu anfallsweisen Blutdruckanstiegen oder Fieber mit möglicherweise tödlichem Ausgang. Bedingt durch die lange Wirkung von MAO-Hemmern kann diese Wechselwirkung auch noch innerhalb eines 15-tägigen Zeitraumes nach Absetzen des MAO-Hemmers auftreten.
Zusammen mit der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und folgenden Wirkstoffen besteht ein ein erhöhtes Risiko einer Gefäßverengung und/oder einer akuten schweren Blutdruckentgleisung:
- andere indirekt wirkende Sympathomimetika zum Einnehmen oder Einbringen in die Nase
- gefäßverengende Wirkstoffe
- alpha-Sympathomimetika
- Phenylpropanolamin (ein stimulierender und appetithemmender Wirkstoff)
- Phenylephrin (zur Behandlung von Schleimhautschwellungen)
- Ephedrin (zur Behandlung von niedrigem Blutdruck, chronischer Bronchitis und Asthma)
- Methylphenidat (zur Behandlung von ADHS)
- selektive reversible MAO-A-Hemmer (gegen Depressionen)
- das Antibiotikum Linezolid
- dopaminerge und vasokonstriktorisch wirksame Mutterkornalkaloide (unter anderem zur Behandlung von Migräne).
Bei gemeinsamer Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und flüchtigen halogenierten Betäubungsmitteln kann es während der Operation zu einem akuten Blutdruckanstieg kommen. Im Falle eines geplanten chirurgischen Eingriffes wird empfohlen, die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin einige Tage vor der Operation abzusetzen.
Die blutdrucksenkenden Wirkstoffe Guanethidin, Reserpin und Methyldopa können die Wirkung von Pseudoephedrin abschwächen. Trizyklische Antidepressiva können die Wirkung von Pseudoephedrin abschwächen oder verstärken.
Zusammen mit der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und Digitalis-Glycosiden (herzmuskelstärkend), Chinidin (herzrhythmusregulierend) oder trizyklischen Antidepressiva kommt es zu einem gehäuften Auftreten von Herzrhythmusstörungen.
Andere nicht-steroidale Antirheumatika (einschließlich Salicylate wie Acetylsalicylsäure) zusammen mit der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin erhöhen das Risiko von Magengeschwüren und Blutungen im Magen-Darm-Bereich. Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika ist daher zu vermeiden.
Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und Digoxin-haltigen Medikamenten zur Herzmuskelstärkung kann zu erhöhten Blutkonzentrationen dieser Medikamente führen. Eine Kontrolle der Digoxin-Blutkonzentration ist bei korrekter Anwendung (über maximal fünf Tage) in der Regel aber nicht erforderlich.
Kortison-haltige Medikamente können zusammen mit der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin das Risiko von Nebenwirkungen, insbesondere im Magen-Darm-Trakt, erhöhen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Thrombozytenaggregationshemmern und der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin erhöht sich das Risiko von Magen-Darm-Blutungen.
Die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin kann die Wirkung von niedrigdosierter Acetylsalicylsäure möglicherweise hemmen. Jedoch ist eine solche Wechselwirkung bei korrekter Anwendung (über maximal fünf Tage) nicht wahrscheinlich.
Die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin kann die Wirkung von Blutgerinnungshemmern wie Phenprocoumon, Ticlopidin, Clopidogrel, Tirofiban, Eptifibatid, Abciximab und Iloprost verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und Phenytoin (zur Behandlung von Epilepsie) kann zu erhöhten Blutkonzentrationen von Phenytoin führen. Eine Kontrolle der Phenytoin-Blutkonzentration ist bei korrekter Anwendung (über maximal fünf Tage) in der Regel aber nicht erforderlich.
Zusammen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (gegen Depressionen) und der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin erhöht sich das Risiko von Magen-Darm-Blutungen.
Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und Lithium (zum Beispiel zur Therapie bipolarer Störungen) kann zu erhöhten Blutkonzentrationen von Lithium führen. Eine Kontrolle der Lithium-Blutkonzentration ist bei korrekter Anwendung (über maximal fünf Tage) in der Regel jedoch nicht erforderlich.
Medikamente, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten (beides Wirkstoffe gegen Gicht), können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.
Die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin kann die Wirkung von Entwässerungsmitteln (Diuretika) und anderen blutdrucksenkenden Medikamenten vermindern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers, Betablockers oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten mit einem Cyclooxygenasehemmer zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen (einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, welches üblicherweise aber nicht dauerhaft bestehen bleibt). Daher sollte die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin zusammen mit diesen Medikamenten, insbesondere bei Älteren, nur bei ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Die Patienten sollten auf eine adäquate Flüssigkeitsaufnahme achten, und die Nierenfunktion sollte – sowohl zu Beginn der kombinierten Behandlung als auch in regelmäßigen Abständen danach – überwacht werden.
Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und kaliumsparenden Entwässerungsmitteln kann zu einer erhöhten Blut-Kalium-Konzentration führen. Eine Kontrolle der Kalium-Blutkonzentration wird vom Hersteller empfohlen.
Die Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin innerhalb von 24 Stunden vor oder nach einer Methotrexat-Gabe (ein zellschädigender Wirkstoff, der in der Krebstherapie eingesetzt wird) kann zu erhöhten Konzentrationen von Methotrexat führen und dessen giftige Wirkungen verstärken.
Das Risiko nierenschädigender Wirkungen von Ciclosporin (unterdrückt das körpereigene Abwehrsystem) wird durch die gleichzeitige Anwendung einiger nicht-steroidalen Antirheumatika erhöht. Dieser Effekt kann auch für die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und Ciclosporin nicht ausgeschlossen werden.
Die nierenschädigende Wirkung von Tacrolimus (zur Behandlung von Schuppenflechte und Neurodermitis) wird erhöht, wenn gleichzeitig die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin angewendet wird.
Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Einblutungen in Gelenke und Blutergüsse bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten (umgangssprachlich Bluter), die gleichzeitig mit Zidovudin und Ibuprofen (ein Partner der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin) behandelt werden.
Medizinische Untersuchungen haben Wechselwirkungen zwischen nicht-steroidalen Antirheumatika und blutzuckersenkenden Wirkstoffen (Sulfonylharnstoffe und Abkömmlinge) gezeigt. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und Sulfonylharnstoffen bislang nicht beschrieben wurden, wird bei gleichzeitiger Anwendung von Antidiabetika und der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin eine Kontrolle der Blutzuckerwerte als Vorsichtsmaßnahme vom Hersteller empfohlen.
Daten aus Tierstudien deuten darauf hin, dass nicht-steroidale Antirheumatika das mit Chinolon-Antibiotika verbundene Anfalls-Risiko erhöhen können. Patienten, die die Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin und Chinolon-Antibiotika einnehmen, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, Krämpfe zu bekommen.
Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination Ibuprofen + Pseudoephedrin mit Heparinen (blutgerinnungshemmend) sowie die Kombination mit Ginkgo biloba (gedächtnis- und konzentrationsstärkend) erhöht das Blutungsrisiko.