Hydrochlorothiazid Gegenanzeigen

Hydrochlorothiazid darf nicht angewendet werden bei:
  • Nierenfunktionsschwäche oder akuter Nierenentzündung. Hydrochlorothiazid ist unwirksam bei einer Kreatinin-Konzentration über 1,8 bis 2 Milligramm pro Deziliter Blut beziehungsweise einer Kreatinin-Clearance unter 30 Millilitern pro Minute.
  • schweren Leberfunktionsstörungen
  • zu niedriger Kaliumkonzentration im Blut und nicht behandelbarem Kaliummangel (Hypokaliämie)
  • zu niedriger Natriumkonzentration im Blut
  • verringerter Blutmenge insgesamt
  • erhöhter Kalziumkonzentration im Blut
  • Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide. Hier muss der Arzt bei der Verschreibung eine mögliche Kreuzresistenz beachten.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
  • Nierenfunktionsschwäche mit einer Kreatinin-Konzentration im Blut von 1,1 bis 1,8 Milligramm pro Deziliter beziehungsweise leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance von 30 bis 60 Milligramm pro Minute
  • krankhaft erniedrigtem Blutdruck
  • Störungen der Gehirndurchblutung
  • koronarer Herzkrankheit (KHK)
  • bestehendem oder grenzwertigem Diabetes mellitus
  • eingeschränkter Leberfunktion.

Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme von Hydrochlorothiazid nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Für die Anwendung von Hydrochlorothiazid (HCT) in der Schwangerschaft gibt es bislang nur begrenzte Erfahrungen, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Auf Grund des Wirkmechanismus kann Hydrochlorothiazid im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel die Versorgung des Ungeborenen im Mutterleib gefährden und zu vor- und nachgeburtlichen Auswirkungen wie Gelbfärbung der Haut und Schleimhaut (Ikterus), Störung des Elektrolythaushalts und einem Mangel an Blutplättchen (sogenannte Thrombozytopenie) beim Säugling führen.

Weiterhin kann sich das Blutplasma-Volumen der Mutter verringern, was mit dem Risiko einer Minderdurchblutung des Mutterkuchens (der sogenannten Plazenta) einhergeht. Deshalb darf Hydrochlorothiazid (unter anderem) nicht bei Gewebswasseransammlungen in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsödemen), Bluthochdruck in der Schwangerschaft (Schwangerschaftshypertonie) sowie auch nicht bei einer sogenannten Präeklampsie (eine Schwangerschaftserkrankung mit erhöhtem Blutdruck, vermehrter Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe) gegeben werden.

Hohe Dosen von Hydrochlorothiazid können die Milchbildung hemmen. Zudem tritt der Wirkstoff in die Muttermilch über. Deshalb sollten stillende Frauen nicht mit Hydrochlorothiazid behandelt werden.

Hydrochlorothiazid und Kinder

Einzelne Medikamente, die Hydrochlorothiazid enthalten, sind für Kinder bei Herzmuskelschwäche zugelassen.