Humaninsulin Wirkung

Humaninsulin gehört zur Gruppe der Insuline. Der Wirkstoff besteht aus Eiweißen (Proteinen), die mit dem menschlichen Insulin identisch sind und heute meist gentechnisch hergestellt werden.

Die Blutzuckerspiegel-senkende Wirkung von Insulin beruht auf der Fähigkeit des Proteins, durch Bindung an Insulinrezeptoren in Muskel- und Fettzellen die Aufnahme und damit den Verbrauch von Blutzucker (Glukose) zu erhöhen. Gleichzeitig wird die Freisetzung weiterer Glukose aus der Leber verhindert. Humaninsulin ersetzt das fehlende Insulin, wenn es entweder überhaupt nicht mehr gebildet werden kann (absoluter Mangel) oder wenn es nur noch unzureichend gebildet wird und/oder weniger wirksam ist (relativer Mangel).

Humaninsulin kann nicht in Form von Tabletten eingenommen werden, sondern nur gespritzt werden. Wenn es direkt in ein Blutgefäß gespritzt wird, ist die Wirkung unmittelbar und schnell. So können die Auswirkungen eines zu hohen Blutzuckerspiegels wie beispielsweise eine Stoffwechselstörung (Ketoazidose) und ein diabetisches Koma verhindert werden. Allerdings lässt die Wirkung von Humaninsulin in diesem Fall bereits nach wenigen Minuten nach. Wird Humaninsulin unter die Haut gespritzt, wird es langsamer und in kleineren Dosen freigesetzt. So wird eine längerfristige Wirkung erreicht.

Humaninsulin ist ein schnell wirkendes Insulin, welches auch Normalinsulin - früher Altinsulin - genannt wird. Es verhält sich ähnlich wie das Insulin, das die Zellen der menschlichen Bauchspeicheldrüse produzieren. Nach dem Spritzen wirkt es relativ schnell. Die stärkste Wirkung auf den Blutzucker hat das Insulin nach etwa zwei bis drei Stunden. Nach etwa vier bis sechs Stunden ist es im Blut nicht mehr nachweisbar.

Daneben gibt es noch Verzögerungsinsulin. Diese Insuline wirken nicht so schnell, aber dafür länger. Deshalb müssen sie nicht so häufig gespritzt werden wie Humaninsulin. 1936 entdeckte der Arzt Hans Christian Hagedorn, daß sich die Wirkung von Insulin durch Zusatz eines bestimmten Eiweißes (NPH = Neutrales Protamin Hagedorn) verzögern ließ. Auf diese Weise reicht die Wirkung einer Spritze nicht mehr nur vier bis sechs, sondern etwa zwölf Stunden. Etwa vier bis sechs Stunden nach dem Spritzen eines NPH-Insulins ist die Blutzuckersenkung am stärksten.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Humaninsulin gehört: Insuline