Haloperidol Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen zu Beginn der Therapie:
Müdigkeit, Zungenkrämpfe, Rachenkrämpfe, Kopf-Bewegungskrämpfe, Hals-Bewegungskrämpfe, Schulter-Bewegungskrämpfe, Schiefhals, Blickkrämpfe.

Häufige Nebenwirkungen nach längerer Behandlung:
Bewegungsarmut, Muskelsteifheit, Zittrigkeit, Bewegungsunruhe, Sitzunruhe.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutdruckerniedrigung, Blutdruckregulationsstörungen, Herzrasen, Gesichtsschwellung, Armschwellungen, Beinschwellungen, Haarausfall, Erektionsstörungen, Dauererektion, Atemstörungen, Atemnot, Lungenentzündung .

Seltene Nebenwirkungen:
Unruhe, Benommenheit, depressive Verstimmung, Antriebslosigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Delirium-ähnliche Zustände mit Realitätsverlust, Krampfanfälle, Körpertemperaturschwankungen, Sprachstörungen, Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitverlust, Sodbrennen, Magensäureproduktionsstörungen, vorübergehende Leberwerterhöhung, allergische Hautausschläge, Augenhornhauteinlagerung, Augenlinseneinlagerung.
Bei hoher Dosierung:
Sehstörungen, Mundtrockenheit, Nasenverstopfung, Probleme beim Wasserlassen, Augeninnendruckerhöhung.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Lebensbedrohliches neuroleptisches Syndrom (mit Bewegungsarmut, hohem Fieber, Bewusstseinsstörungen, Koma, Herzrhythmusstörungen), Kreislaufversagen, Darmverschluss, Herzüberleitungsverlängerung, Herzrhythmusstörungen, Regelblutungsstörungen, Brustdrüsenschwellung, Sexualfunktionsstörungen, krankhafter Milchfluss, Brustwachstum beim Mann, Blutzuckerprobleme, Urinflussvermehrung, Urinflussverminderung, Gelbsucht, Beinthrombose, Beckenvenenthrombose, Weiße-Blutkörperchen-Mangel, Rote Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel.

Besonderheiten:
Es scheint so, dass ältere Patienten, insbesondere ältere Frauen, anfälliger für unwillkürliche Bewegungsstörungen als Neuroleptika-Nebenwirkung (Spätdyskinesien) sind. Das Risiko der Spätdyskinesien und und dass sie sich nicht mehr bessern nimmt vermutlich mit der Therapiedauer und der Höhe der Dosierung des Medikaments zu. Allerdings kann sich eine Spätdyskinesie auch schon nach kurzer Behandlungsdauer und bei niedriger Dosierung entwickeln. Die Behandlung mit Haloperidol selbst kann die Zeichen einer beginnenden Spätdyskinesie zunächst verschleiern. Nach Behandlungsende tritt diese dann sichtbar in Erscheinung.

Weil Haloperidol die Krampfbereitschaft des Gehirns erhöht, sollten Epilepsie-Patienten nur mit dem Wirkstoff behandelt werden, wenn sie weiter ihre Antiepileptika einnehmen.

Die Funktion von Nieren und Leber sowie die Kreislaufsituation sind vom Arzt in regelmäßigen Abständen während der Therapie zu überwachen. Noch vor Beginn der Behandlung sollte in der Praxis ein Blutbild, sowie eine Messung der Reizleitung am Herzen (EKG) sowie der Hirnströme (EEG) angefertigt werden.

Das Risiko für eine Reizleitungsstörung am Herzen und die Entwicklung von Herzrhythmusstörungen (Torsades-des-Pointes) ist besonders groß, wenn der Wirkstoff in die Vene gegeben wird.

Bei hohem Fieber und Muskelstarre nach der Einnahme von Haloperidol ist an ein malignes Neuroleptika-Syndrom zu denken und sofort der Arzt zu verständigen. Auch bei geringgradigerem Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen oder eitriger Angina sowie Grippe-ähnlichen Beschwerden — insbesondere wenn diese innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Behandlung mit Haloperidol auftreten — sollte sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden.