H-2-Rezeptorenblocker Wirkungsweise

Die Verdauung im Magen wird über Reize gesteuert. So setzen die so genannten Belegzellen in der Magenschleimhaut nach Anregung unter anderem durch den körpereigenen Botenstoff Histamin die Magensäure frei. Histamin erreicht diese Aktivierung über eine Anbindung an die passenden H2-Rezeptoren der Belegzellen.

Die H2-Rezeptorenblocker besetzen diese Bindungsstellen und treten dadurch zum Histamin in Konkurrenz. Sie blockieren die H2-Rezeptoren der Belegzellen des Magens, ohne jedoch die Säureausschüttung auszulösen. Dadurch wird insgesamt sehr viel weniger Magensäure produziert.

Als erster Vertreter der H2-Rezeptorenblocker kam das Cimetidin auf den Markt. Allerdings musste es in hohen Dosen eingenommen werden und verzögerte daher den Abbau anderer Medikamente in der Leber. Cimetidin wird heute deshalb kaum noch verwendet.

Die modernen H2-Rezeptorenblocker haben eine erheblich verringerte Einnahmemenge. So stören sie den Abbau anderer Wirkstoffe kaum mehr. Niedrig dosierte H2-Rezeptorenblocker sind sogar teilweise rezeptfrei erhältlich. Dennoch sollte bei der Einnahme die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit gleichzeitig eingenommenen Medikamenten berücksichtigt werden.

H2-Rezeptorenblocker unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkstärke. Die Arzneistoffe in der Reihenfolge zunehmender Wirkstärke sind: Cimetidin (800 Milligramm), Ranitidin und Nizatidin (je 300 Milligramm) sowie Famotidin (40 Milligramm). Die Dosis-Angaben beziehen sich auf die durchschnittlich einzunehmende Menge an Arzneistoff pro Tag.

Die Wirkdauer beträgt für Cimetidin, Ranitidin und Nizatidin vier bis sechs Stunden, für Famotidin bis zu zwölf Stunden.