Glukokortikoide Wirkungsweise
Alle Glukokortikoide, die als Medikamente gebraucht werden, stammen vom körpereigenen Hormon Kortison ab. Der Name Glukokortikoide weist einerseits auf eine ihrer Wirkungen hin, nämlich der Förderung der Glucoseneubildung aus Eiweißen und Fetten (gluko = Wortstamm für Zucker), andererseits gibt er Auskunft über die Herkunft dieser Hormone (cortex = Wortstamm für Rinde; genauer gesagt werden sie in der Nebennierenrinde produziert).
Der wohl bekannteste Effekt der Glukokortikoide ist die Hemmung von Entzündungssymptomen. Bei Entzündungen, seien sie nun durch Rheuma oder Allergien verursacht, werden aus den Körperzellen Entzündungs- und Immunbotenstoffe freigesetzt. Diese veranlassen dann im Gewebe die typischen Entzündungszeichen von Schwellung, Rötung, Erwärmung und Schmerz. Glukokortikoide blockieren nun sowohl die Freisetzung der Entzündungs- und Immunbotenstoffe aus den Zellen wie sie auch deren Wirkungen im Gewebe hemmen. Dadurch wirken Glukokortikoide antiallergisch, antirheumatisch und dämpfend auf das Immunsystem (immunsuppressiv). Bei Krebserkrankungen können sie darüber hinaus das Wachstum von Tumoren unterdrücken.
Glukokortikoide durchdringen die Zellwand und binden sich an einen passenden Rezeptor im Zellinneren. Der so gebildete Komplex aus Wirkstoff und Rezeptor wandert in den Zellkern, wo er sich auf bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (DNA) setzt. Damit kann er die Entstehung vieler Eiweiße beeinflussen, welche unter anderem bei der Entstehung von Entzündungen oder im Immunsystem eine wichtige Rolle spielen. Durch diesen Mechanismus kommt es erst nach einer gewissen Zeit (mindestens 20 Minuten bis mehrere Tage) zu den erwünschten (aber auch den unerwünschten) Wirkungen.
Zusätzlich haben Glukokortikoide sofort eintretende Effekte. So scheinen sie unter anderem direkt auf die Wände der Zellen zu wirken und diese zu stabilisieren, was den Wasseraustritt in das Gewebe verhindert. Das ist besonders wichtig, wenn zum Beispiel durch allergische Reaktionen oder einen Insektenstich der Hals zuschwillt. Die genauen Mechanismen der schnellen Glukokortikoid-Wirkung, die den Notfalleinsatz ermöglichen, sind bis heute allerdings kaum bekannt.
Beim adrenogenitalen Syndrom greifen Glukokortikoide in die Entstehungsmechanismen der Erkrankung ein. Sie besteht in einer Störung des hormonellen Regelkreises. Weil die Nebenniere zu wenig Hormone wie Kortison und Androgene bildet, schüttet die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) verstärkt Corticotropin aus. Eine hohe Corticotropin-Konzentration im Blut ist für die Nebennierenrinde das Signal zur Herstellung ihrer Hormone - letztlich bis zur völligen Erschöpfung. Die Gabe von Glukokortikoiden meldet der Hirnhangsdrüse nun eine ausreichende Hormonkonzentration im Blut, sodass sie ihrerseits die Überproduktion an Corticotropin einstellt.
Bei der Behandlung des Asthma bronchiale lassen Glukokortikoide die Schleimhäute abschwellen, was die verengten Atemwege erweitert. Nebenbei wird die Zähigkeit des Bronchialschleims herabgesetzt und seine Produktion gehemmt. Glukokortikoide tragen außerdem zur Entspannung der Bronchialmuskulatur bei.
Die Nebenwirkungen der Glukokortikoide hängen direkt mit ihren Hauptwirkungen zusammen:
Der wohl bekannteste Effekt der Glukokortikoide ist die Hemmung von Entzündungssymptomen. Bei Entzündungen, seien sie nun durch Rheuma oder Allergien verursacht, werden aus den Körperzellen Entzündungs- und Immunbotenstoffe freigesetzt. Diese veranlassen dann im Gewebe die typischen Entzündungszeichen von Schwellung, Rötung, Erwärmung und Schmerz. Glukokortikoide blockieren nun sowohl die Freisetzung der Entzündungs- und Immunbotenstoffe aus den Zellen wie sie auch deren Wirkungen im Gewebe hemmen. Dadurch wirken Glukokortikoide antiallergisch, antirheumatisch und dämpfend auf das Immunsystem (immunsuppressiv). Bei Krebserkrankungen können sie darüber hinaus das Wachstum von Tumoren unterdrücken.
Glukokortikoide durchdringen die Zellwand und binden sich an einen passenden Rezeptor im Zellinneren. Der so gebildete Komplex aus Wirkstoff und Rezeptor wandert in den Zellkern, wo er sich auf bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz (DNA) setzt. Damit kann er die Entstehung vieler Eiweiße beeinflussen, welche unter anderem bei der Entstehung von Entzündungen oder im Immunsystem eine wichtige Rolle spielen. Durch diesen Mechanismus kommt es erst nach einer gewissen Zeit (mindestens 20 Minuten bis mehrere Tage) zu den erwünschten (aber auch den unerwünschten) Wirkungen.
Zusätzlich haben Glukokortikoide sofort eintretende Effekte. So scheinen sie unter anderem direkt auf die Wände der Zellen zu wirken und diese zu stabilisieren, was den Wasseraustritt in das Gewebe verhindert. Das ist besonders wichtig, wenn zum Beispiel durch allergische Reaktionen oder einen Insektenstich der Hals zuschwillt. Die genauen Mechanismen der schnellen Glukokortikoid-Wirkung, die den Notfalleinsatz ermöglichen, sind bis heute allerdings kaum bekannt.
Beim adrenogenitalen Syndrom greifen Glukokortikoide in die Entstehungsmechanismen der Erkrankung ein. Sie besteht in einer Störung des hormonellen Regelkreises. Weil die Nebenniere zu wenig Hormone wie Kortison und Androgene bildet, schüttet die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) verstärkt Corticotropin aus. Eine hohe Corticotropin-Konzentration im Blut ist für die Nebennierenrinde das Signal zur Herstellung ihrer Hormone - letztlich bis zur völligen Erschöpfung. Die Gabe von Glukokortikoiden meldet der Hirnhangsdrüse nun eine ausreichende Hormonkonzentration im Blut, sodass sie ihrerseits die Überproduktion an Corticotropin einstellt.
Bei der Behandlung des Asthma bronchiale lassen Glukokortikoide die Schleimhäute abschwellen, was die verengten Atemwege erweitert. Nebenbei wird die Zähigkeit des Bronchialschleims herabgesetzt und seine Produktion gehemmt. Glukokortikoide tragen außerdem zur Entspannung der Bronchialmuskulatur bei.
Die Nebenwirkungen der Glukokortikoide hängen direkt mit ihren Hauptwirkungen zusammen:
- Glukokortikoide greifen in den Zucker-, Eiweiß- und Knochenstoffwechsel sowie den Wasserhaushalt des Körpers ein. Bei Einnahme hoher Dosen von Glukokortikoiden über einen langen Zeitraum können beispielsweise Nebenwirkungen wie ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel oder Osteoporose auftreten. Im Extremfall entsteht ein so genannter Morbus Cushing. Typische Zeichen dieser Erkrankung sind: Vollmondgesicht, Verfettung am Rumpf, Abbau der Knochensubstanz (Osteoporose), Bluthochdruck oder Muskelschwäche. Um diese Folgen zu vermeiden, wurde für jedes Glukokortikoid eine Dosis bestimmt (Cushing-Schwelle), ab welcher bei längerer Anwendung ein Morbus Cushing entstehen kann. Diese Schwellendosis sollte bei Langzeittherapie nicht überschritten werden. Allerdings gibt es von Patient zu Patient große Unterschiede in der Schwellendosis. Außerdem existiert keine Dosis, bei der man ganz sicher sein kann, keinen Morbus Cushing auszulösen.
- Da Glukokortikoide den Zellen des Immunsystems die Aufnahme lebenswichtiger Stoffe erschweren, schwächen sie das Immunsystem auch in seiner Abwehrkraft gegen Krankheitskeime.
- Eine lange und hochdosierte Therapie mit Glukokortikoiden stört auch den hormonellen Regelkreis des körpereigenen Kortisons. Da sich ständig hohe Dosen an Glukokortikoiden im Blut befinden, unterdrücken sie in der Hirnanhangsdrüse die Ausschüttung von Corticotropin. Dadurch aber wird in den Nebennieren die Bildung körpereigenen Kortisons praktisch abgestoppt. Eine Therapie mit Glukokortikoiden sollte daher niemals plötzlich abgebrochen, sondern immer mit langsamen Dosissenkungen über eine längere Zeit beenden werden. Nur so kann sich der Körper anpassen und selbst wieder ausreichend Kortison produzieren.