Gentamicin Nebenwirkungen

Augentropfen und -salben
Häufige Nebenwirkungen:
Augenbrennen (unmittelbar nach Anwendung, kurzzeitig), Überempfindlichkeitsreaktionen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Pupillenerweiterung.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Wundheilungsstörungen (nach Hornhautverletzungen).

Salben, Cremes, örtliche Depotformen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (meist aufgrund von Hilfsstoffen der Medikamente).

Injektionen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Nierenfunktionsstörungen (meist vorübergehend).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blut-Kalium-Mangel, Blut-Calcium-Mangel, Blut-Magnesium-Mangel (bei hochdosierter Langzeittherapie über mehr als vier Wochen), Blut-Leber-Enzym-Wertanstieg (Transaminasen, alkalische Phosphatase; vorübergehend), Blut-Bilirubin-Konzentrations-Anstieg.

Seltene Nebenwirkunge:
Blutbildveränderungen (Blutplättchen-Mangel, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Granulozyten-Mangel, Eosinophilen-Überschuss),

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (schwere wie Fieber und allergischer Schock), Nervenschädigungen, nervliche Missempfindungen, Nierenversagen (akut).

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz, Hautveränderungen, Nesselsucht), Gleichgewichtsstörungen, Hörstörungen, Schmerzen an der Injektionsstelle.

Besonderes:
Hörstörungen betreffen zuerst den Bereich hoher Frequenzen (hohe Töne werden nicht mehr wahrgenommen) und bessern sich meist nicht mehr. Wichtigster Risikofaktor für eine Hörstörung ist eine Nierenfunktionsstörung, die die Ausscheidung von Gentamicin behindert. Ferner steigt das Risiko mit der Höhe der Gesamt- und Tagesdosis an Gentamicin. Anzeichen einer Ohrenschädigung sind Schwindel, Ohrenklingen/Ohrensausen (Tinnitus) und eine Minderung des Hörvermögens.

Die wichtigsten Risikofaktoren für eine Nierenschädigung durch Gentamicin sind hohe Gesamtdosen, lange Therapiedauer und hohe Konzentrationen des Wirkstoffs im Blut. Daneben können Alter, Blutmengen-Mangel und Kreislaufschock zusätzliche Risiken darstellen. Anzeichen der Nierenschädigung sind Blut im Urin, Abnahme der Urinmenge sowie die Veränderung einiger Laborwerte, die aus Urin und Blut gewonnen werden. Auch äußerliche Gentamicin-Medikamente bergen bei ausgedehnten Wundflächen und längerer Anwendung die Gefahr von giftigen (toxischen) Blutspiegeln, insbesondere bei Patienten mit Neigung zu Nierenschwäche.

Im Allgemeinen sollte die Therapiedauer mit Gentamicin möglichst auf zehn bis 14 Tage begrenzt sein. Auch sollte vor einer erneuten Therapie mit Gentamicin oder einem anderen Aminoglykosid-Antibiotikum eine Pause von möglichst sieben bis vierzehn Tagen eingehalten werden.

Während der innerlichen Therapie mit Gentamicin muss der Patient ausreichend Flüssigkeit aufnehmen und Urin produzieren.