Fluvastatin Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Fluvastatin und anderen Blutfettsenkern wie Bezafibrat, Gemfibrozil oder Niacin (Nikotinsäure) führt zu keinen nennenswerten Beeinträchtigungen der Wirkung von Fluvastatin oder den anderen Blutfettsenkern. Bei Patienten, die andere ähnlich wirkende Blutfettsenker (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer) zusammen mit einem dieser Stoffe erhielten, wurde ein erhöhtes Risiko einer Muskelerkrankung oder eines Skelettmuskelzerfalls (Rhabdomyolyse) beobachtet. Daher sollte vor der Behandlung eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen. Eine Kombinationsbehandlung darf nur mit ärztlicher Vorsicht und bei sorgfältiger Überwachung der Patienten erfolgen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Statinen, einschließlich Fluvastatin, und Colchicin (gegen Gicht-Anfälle) besteht eine erhöhte Muskelschädlichkeit einschließlich Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelzerfall. Daher sollte vor Behandlungsbeginn eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen. Diese Kombination darf nur mit ärztlicher Vorsicht und bei sorgfältiger Überwachung der Patienten angewendet werden.

Eine gleichzeitige Gabe von Ciclosporin (unterdrückt das körpereigene Abwehrsystem) sollte aufgrund von einer eventuellen Wirksamkeitsbeeinflussung nur mit ärztlicher Vorsicht erfolgen. Der Arzt sollte die Fluvastatin-Behandlung in Kombination mit Ciclosporin mit der niedrigst möglichen Dosis beginnen und anschließend auch fortführen.

In sehr seltenen Fällen berichteten Patienten die zusätzlich Warfarin und andere Cumarin-Abkömmlinge (Blutgerinnungshemmer) einnahmen, über Blutungen und/oder eine erhöhte Prothrombinzeit (Blutgerinnungszeit). Bei diesen Patienten sollte daher zu Beginn der Behandlung, bei Änderungen der Dosierung und nach Absetzen von Fluvastatin die Prothrombinzeit sorgfältig vom Arzt überwacht werden.

Bei Patienten mit einer Rifampicin-Langzeittherapie (zum Beispiel aufgrund einer Tuberkulose) könnten für eine ausreichende Blutfettsenkung Dosisanpassungen erforderlich sein. Dies entscheidet der Arzt individuell anhand der Laborwerte.

Bei Patienten, die Sulfonylharnstoffe wie Glibenclamid und Tolbutamid (blutzuckersenkende Wirkstoffe zum Einnehmen) für die Behandlung eines Diabetes mellitus vom Typ 2 (Zuckerkrankheit) einnehmen, führte die zusätzliche Gabe von Fluvastatin zu keinen nennenswerten Änderungen der Blutzucker-Konzentrationen. Jedoch sollten Patienten
bei gleichzeitiger Therapie mit Glibenclamid sorgfältig ärztlich überwacht werden, wenn die Fluvastatin-Dosis 80 Milligramm pro Tag beträgt.

Fluvastatin muss wenigstens vier Stunden nach einem Ionenaustauscherharz (Gallensäure-Komplexbildner wie Cholestyramin) verabreicht werden, um Wechselwirkungen aufgrund der Bindung des Wirkstoffs an den Ionenaustauscher zu vermeiden.

Die Anwendung von Fluvastatin zusammen mit Fluconazol (Mittel gegen Pilzerkrankungen) sollte nur mit ärztlicher Vorsicht erfolgen.

Die gleichzeitige Gabe von Fluvastatin mit Itraconazol (Mittel gegen Pilzerkrankungen) und Erythromycin (aus der Gruppe der Makrolid-Antibiotika) hat nur einen geringfügigen Einfluss auf die Wirksamkeit von Fluvastatin; Wechselwirkungen sind eher unwahrscheinlich.

Die gleichzeitige Verabreichung von Fluvastatin und Cimetidin, Ranitidin oder Omeprazol (hemmen die Magensäurebildung) hat eine Erhöhung der Fluvastatinverfügbarkeit im Körper zur Folge. Ausgeprägte Wechselwirkungen sind dennoch eher unwahrscheinlich.

Die Kombination des Wirkstoffs Phenytoin gegen Epilepsie mit Fluvastatin kann zu einer Erhöhung der Phenytoin-Konzentration im Blut und damit zu verstärkten Nebenwirkungen führen. Die Phenytoin-Konzentration muss deshalb zu Beginn der Behandlung, bei Änderungen der Dosierung und nach Absetzen von Fluvastatin vom Arzt überprüft werden. Mit Phenytoin behandelte Patienten müssen während der gesamten Therapiedauer und insbesondere zu Beginn der Fluvastatin-Behandlung oder einer Dosiserhöhung von Fluvastatin besonders sorgfältig überwacht werden.