Fluticason Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Fluticason nicht verordnet werden.

Fluticason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet. Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen darf der Wirkstoff bei Kindern unter vier Jahren und bei allergischem Dauerschnupfen nicht bei Kindern unter zwölf Jahren verabreicht werden.

Bei bakteriellen Hauterkrankungen und Pilzinfektionen im Bereich der Nase oder der Nasennebenhöhlen ist zusätzlich eine geeignete Antibiotika-Therapie beziehungsweise eine Behandlung der Pilze mit Mitteln gegen Pilzerkrankungen erforderlich.
Verletzungen der Nasenschleimhaut sowie noch nicht verheilte Wunden nach Operationen im Bereich der Nase schließen eine Behandlung mit dem Wirkstoff aus.

Zur äußerlichen Anwendung als Salbe oder Creme darf Fluticason bei bakteriellen Hauterkrankungen wie Akne, entzündeten Ekzemen (auch Dermatitis und Windelekzem), Hautveränderungen aufgrund einer Tuberkulose und Syphilis sowie durch Viren verursachten (viralen) Hauterkrankungen wie Lippenherpes oder Windpocken nicht eingesetzt werden.

Ebenso darf Fluticason nicht angewendet werden bei Hautreaktionen infolge von Impfungen, Pilzerkrankungen, durch Parasiten verursachten (parasitären) Erkrankungen, chronischen Hautveränderungen wie Rosazea, Entzündungen im Gesichtsbereich (Dermatitis perioralis), Gürtelrose, ausgedehnten Formen der chronischen Schuppenflechte sowie bei Juckreiz im After- und Genitalbereich.

Im Augenbereich darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da die Gefahr einer Augeninnendruckerhöhung (Grüner Star auch Glaukom genannt) besteht. Auch unter dicht verschlossenen Verbänden (Okklusivverbänden) darf Fluticason nicht aufgetragen werden. Der Wirkstoff sollte zudem nicht auf Schleimhäute, dünne Haut, auf offene Wunden und Hautgeschwüre (Ulcera) gegeben werden.

Ferner sollte eine großflächige (mehr als zehn bis 20 Prozent der Körperoberfläche) oder lang andauernde (länger als zwei bis drei Wochen) Behandlung insbesondere bei älteren Menschen vermieden werden. Ist eine großflächige oder lang andauernde Behandlung im Einzelfall erforderlich, muss eine sorgfältige Therapieüberwachung durch den Arzt gewährleistet sein.

Eine besonders sorgfältige Überwachung muss erfolgen bei der Anwendung im Gesicht, am Hals, in Hautfalten, im After- und Genitalbereich, auf nässenden Hautflächen, Schrunden und Geschwürbildungen.

Fluticason bei Schwangerschaft & Stillzeit

Da noch keine ausreichenden Erkenntnisse über die Anwendung von Fluticason beim Menschen während der Schwangerschaft vorliegen, sollte der Wirkstoff während dieser Zeit nicht eingesetzt werden.

Auch zur äußerlichen Anwendung als Salbe oder Creme sollte der Wirkstoff während der ersten drei Schwangerschaftsmonate nicht angewendet werden.
Bei großflächiger, langfristiger Anwendung oder unter dicht verschlossenen Verbänden besteht die Möglichkeit, dass der Wirkstoff in den Körper der Mutter aufgenommen wird. Fluticason kann dann über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Ungeborenen gelangen und dieses schädigen. Deshalb sollte während der restlichen Schwangerschaftsmonate der Wirkstoff in dieser Darreichungsform nur in dringenden Fällen nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung, nur kurzfristig und so kleinflächig wie möglich auf die Haut aufgetragen werden. Die Hautbehandlung mit Fluticason unter dicht verschlossenen Verbänden ist dabei zu vermeiden.

Ein Übergang des Wirkstoffs in die Muttermilch ist bisher nicht bekannt. Dennoch sollte Fluticason bei der äußerlichen Anwendung während der Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden. Insbesondere sollten stillende Mütter den Wirkstoff nicht im Brustbereich auftragen, um einen direkten Kontakt des Säuglings mit dem Wirkstoff zu vermeiden.

Da der Wirkstoff Fluticason wie alle Glukokortikoide bei der Einnahme in Tablettenform in die Muttermilch übergehen und das Kind schädigen kann, ist es ratsam, bei einer Langzeitbehandlung oder bei der Anwendung höherer Dosen vor der Anwendung von Fluticason abzustillen.

Fluticason und Kinder

Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen darf Fluticason als Nasenspray bei Kindern unter sechs Jahren nicht verordnet werden.

Als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma wird Fluticason bei Kindern ab vier Jahren verabreicht. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.

Zur äußerlichen Anwendung bei Hautkrankheiten darf der Wirkstoff nicht bei Kleinkindern unter zwei Jahren angewendet werden. Bei Kindern ist die Gefahr einer Aufnahme der Wirkstoffe über die Haut in den Körper (systemische Wirkstoffaufnahme) höher als bei Erwachsenen, da deren Haut wesentlich dünner und empfindlicher ist. Fluticason sollte daher bei Kindern nur kurzfristig nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und kleinflächig (maximal zehn Prozent der Körperoberfläche) eingesetzt werden.